(Anzeige) 2017 waren wir zum ersten Mal an der deutschen Ostseeküste und die wunderschönen Strände und das raue Klima haben uns sofort in ihren Bann gezogen.
Wir wollten unbedingt wieder an die Ostsee und neben der deutschen Küste auch einen Teil der dänischen Ostsee entdecken. Wir waren noch nie in Dänemark und nach den vielen begeisterten Reiseerlebnissen von Bekannten und Freunden wollten wir die einsamen Strände, die Kitespots und die wunderschöne Landschaft mit eigenen Augen erleben.
Unser einwöchiger Roadtrip hat uns von Laboe über die Flensburger Förde nach Syndals, Middelfart, Falster und Fehmarn geführt und wir haben wieder einmal festgestellt, wie reizvoll die Ostseeküste ist und wie viele Möglichkeiten sich für Wassersportler und Roadtrip-Begeisterte bieten.
Unseren VW Bus Luigi haben wir zuhause mit allen notwendigen Utensilien bepackt und uns auf die ca. 12-stündige Fahrt von Österreich an die Ostsee begeben. Wir sind nur auf der Autobahn gefahren um die Strecke möglichst in einem Stück mit mehreren kleinen Pausen zu bewältigen. Zum Glück haben uns Baustellen und Staus nur wenig Zeit gekostet, sodass wir am Abend bei lieben Freunden in der Nähe von Hamburg angekommen sind und die erste Nacht im VW Bus in ihrem Vorgarten übernachten konnten.
Am nächsten Tag sind wir vormittags in Richtung Laboe gestartet um die Kitespots in Laboe und den so genannten "Tatort Hawaii" zu erkunden. In Laboe befindet sich der Kitespot direkt hinter der
Kitestation bzw. dem Kiteshop von "Surfer's Paradise". Dort kannst du für € 4,- am Tag parken (Achtung, begrenzte Parkplätze), einfach im Shop Bescheid geben und dort bezahlen. Im Shop haben wir
auch alle Infos zum Kitespot erhalten und worauf wir achten müssen, da der Kitespot ans Naturschutzgebiet grenzt und man auf die Schiffsrinne achten muss, die die Schiffe für die Fahrt nach Kiel
benutzen. Man geht nur zwei Minuten vom Parkplatz bis zum Kitespot.
Am Vormittag war das Wetter noch bescheiden mit viel Regen, aber wie man uns bei Surfer's Paradise vorausgesagt hat, ist der Wind an diesem Tag pünktlich um 15 Uhr losgegangen.
Den Kitespot in Laboe kannst du übrigens nicht verfehlen, denn direkt vor dem Spot befindet sich das U-Boot "U-995" am Strand. Das U-Boot ist heute ein Museum, das besichtigt werden kann.
An diesem Tag (Wochentag Ende April) waren außer uns nur noch ein weiterer Kitesurfer und ein Kitefoiler am Spot. Platz ohne Ende! Das ist natürlich nicht immer so, aber aufgrund des regnerischen Wetters sind wohl viele zuhause geblieben, denn am Tag davor war anscheinend die Hölle los.
Im Anschluss haben wir uns noch den Spot "Tatort Hawaii" in Stein angesehen. Leider hat der Wind ausgelassen und Regen eingesetzt, sodass wir schnell Unterschlupf im Trockenen gesucht haben und uns bei einer Tasse Tee aufgewärmt haben. Der "Tatort Hawaii" beherbergt eine Surfschule, einen SUP Verleih, ein Cafè und auch Strandkörbe kann man hier mieten. Direkt am Spot kann man nicht parken, man muss ca. 5 Minuten vom kostenpflichtigen Parkplatz zu Fuß gehen.
Rund um Laboe gibt es übrigens noch mehr Kitespots, für die leider unsere Zeit nicht mehr gereicht hat. Die Kitespots nennen sich Brasilien, Kalifornien und Heidkate und sollen wunderschön und sehr naturnah sein. Lass uns in den Kommentaren wissen, ob du schon dort warst und wie es dir gefallen hat.
Ein paar hundert Meter vom Kitespot in Laboe entfernt befinden sich drei Campingplätze. Man könnte von dort aus zum Beispiel mit dem Fahrrad zum Kitespot fahren.
Wenn du nicht campen möchtest oder auch kein Campingmobil besitzt, dann können wir dir das Strandhotel Seeblick in Heikendorf empfehlen. Gerade in dieser Jahreszeit kann es noch empfindlich kalt sein, bedenke das, wenn du zum Beispiel keine Standheizung besitzt.
Heikendorf verfügt über einen kleinen Hafen und wir hätten gerade auf einem Boot gegessen, das sich "Rimo 1" nennt. Leider waren wir zu spät dran, denn das Rimo 1 schließt um 20:00 Uhr, sodass wir ein anderes Restaurant suchen mussten. Wir haben uns schließlich für das "Kiek ut" entschlossen, das wir auf jeden Fall weiterempfehlen können. Das Restaurant liegt es versteckt in einem Nobelviertel direkt am Wasser. Das Essen war ausgezeichnet, wobei die Preise etwas gehoben sind. Man hat einen tollen Ausblick auf's Wasser.
Als Förde wird ein Fjord bezeichnet und genau den wollten wir uns näher ansehen. Von der Flensburger Förde sieht man schon nach Dänemark hinüber. Die Flensburger Förde wird in die "Außenförde" und "Innenförde" unterteilt, wobei die Innenförde aus kitetechnischer Sicht bei Westwind einem Binnensee nicht unähnlich ist.
An der Flensburger Förde ticken die Uhren anders bzw. langsamer. Hier kamen wir so richtig zum Durchatmen!
Der Ostwind-Kitespot befindet sich direkt vor dem Ostseecamp, bei Westwind muss man allerdings zur Innenförde. Wir haben uns für den Kitespot "Beckerwerft" entschieden. Dort gibt es nur 5-6 Parkplätze, aber wenn man einen der Parkplätze ergattert, kann man direkt vor dem Auto aufbauen. Mehr Informationen zu den Kitespots gibt es in unserem Kitespotguide.
Übernachtet haben wir im Ostseecamp Glücksburg-Holnis mit dazugehörigem Strandhaus und Strandcafè. Direkt vor dem Ostseecamp befindet sich der Ostwindspot, außerhalb der Saison darf man überall kiten, sobald die Badezonen eingerichtet sind, muss man sich natürlich an diese auch halten.
Egal, ob man am Campingplatz oder im Strandhaus übernachtet, man geht nur wenige Meter bis zum Kitespot und die nichtkitende Begleitung hat ebenfalls einige Möglichkeiten. Das Ostseecamp ist sehr familienfreundlich, es gibt nebenan einen Reiterhof, viele Radwege, einen Kinderspielplatz und natürlich den schönen Strand. Das wäre definitiv ein Ort, an dem wir gerne mal ein bis zwei Wochen bleiben würden, vor allem im Frühling.
Das Strandcafè beim Ostseecamp bietet leckeres Frühstück, Mittagessen und Nachmittagskaffee. Ein paar Schritte vom Ostseecamp entfernt befindet sich noch ein Italiener sowie zwei Autominuten entfernt das Fährhaus Holnis.
Insgesamt ist das Restaurantangebot (und auch die Supermärkte) klein, aber im Ostseecamp verfügen auch die Zimmer im Strandhaus über eine kleine Küche, sodass man sich am Campingplatz oder im
Zimmer auch selbst verpflegen kann, wenn man das möchte.
Flensburg ist nicht weit entfernt, sodass man in Flensburg noch den Großeinkauf erledigen kann bzw. die Stadtbesichtigung mit Restaurantbesuch am Hafen verbinden kann.
Zum ersten Mal in Dänemark! Es ist immer wieder ein spannendes und cooles Gefühl, ein neues Land zu entdecken. Was als erstes auffällt, wenn man mit dem Auto über die Grenze fährt: Alle fahren plötzlich viel gemächlicher und langsamer im Vergleich zu Deutschland. Auto fahren ist in Dänemark entspannt und keine wilde Verfolgungsjagd wie zum Teil in Deutschland.
Unser erster Halt in Dänemark hat uns zum Kite- und Campingspot Kegnaes/Dreyby geführt. Kegnaes ist einer der bekanntesten und beliebtesten Flachwasserspots in Dänemark. Der Flachwasserspot ist nur durch eine Straße bzw. einem Damm und den Strand von der Ostsee getrennt, wo man selbstverständlich auch kitesurfen kann.
Wie in Laboe gibt es hier auch eine Station von "Surfer's Paradise". Bernhard, der Stationsleiter, hat uns viele Informationen zum Kitespot gegeben (diese findet ihr im Kitespotguide sowie in unserem Video zum Roadtrip).
Der Wind hat zum Kitesurfen nicht ganz gereicht, aber dafür zum Kitefoilen. Man muss am Ostseespot über eine Sandbank drübergehen und dann ist das Wasser tief genug zum Foilen.
Direkt am Kitespot befindet sich der Campingplatz "Drejby Strandcamping" und am liebsten wären wir hier gleich für ein paar Wochen geblieben. Wenn man in der ersten Reihe steht wie wir mit dem VW Bus, befindet man sich direkt über dem Ostseespot und nur wenige Treppenstufen trennen einem vom Kitespot. Und zum Flachwasserspot geht man auch nur eine Minute. Wir kennen nicht viele Campingplätze, die so schön sind und so perfekt für Kitesurfer geeignet sind. Nach Drejby kommen wir bestimmt wieder einmal! Der Campingplatz verfügt über ein kleines Cafè/Restaurant, aber natürlich kann man sich auf selbst verpflegen. Die nächste größere Stadt ist Sønderborg.
Unser nächster Stop in Dänemark war Middelfart/Lillebaelt auf der Insel Fünen. Leider war an diesem Tag kein Wind angesagt, aber immerhin konnten wir eine schöne SUP-Tour in Skastrup Strand machen (einer der Kitespots nahe Middelfart). Direkt am Spot gibt es einige Parkplätze - die Landschaft ist relativ naturbelassen, so wie die ganze Insel Fünen. An den Stränden findet man fast keine Verbotsschilder und dadurch, dass es so viele Strände bzw. eine lange Küstenlinie auf Fünen gibt, sind die Strände insgesamt sehr ruhig. Zur Hauptferienzeit sieht das natürlich anders aus, aber während der Vor- und Nachsaison findet man immer ein leeres Plätzchen.
In Middelfart gibt es ein ganz besonderes Abenteuer, nämlich einen Bridgewalk. Die Brücke über den "Kleinen Belt" ist seit einigen Jahren im Rahmen von geführten Touren begehbar.
Vor dem Bridgewalk mussten wir graue Overalls überziehen, das ist Vorschrift. Man erhält eine Art Klettergurt mit einem Haken und ist während des gesamten Bridgewalks eingehängt. In einer Gruppe
mit maximal 20 Personen geht man ca. 2 Stunden auf der Brücke in 60 Metern Höhe.
Da ich Höhenangst habe, war ich mir nicht sicher, ob ich den Bridgewalk schaffen würde. Das erste Drittel waren noch ganz ok, aber die Stiege mit Blick nach unten auf's Wasser wollte ich dann
noch nicht hochgehen. Zum Glück war einer unserer Guide - Annegrit - so nett und hat mich wieder zurückgebracht. Juergen hat die Tour mit Guide Erik fortgesetzt und hatte fantastische Ausblicke
über den "Kleinen Belt". Wenn man keine Höhenangst hat, ist der Bridgewalk ein fantastisches Erlebnis und eine tolle No-Wind Alternative. Die Mindestgröße für die Teilnahme ist 1,40m.
Wenn man nicht am Bridgewalk teilnehmen möchte, kann man eine große Wanderung durch den angrenzenden Park machen - hier gibt es eine große Damwild Herde und man kommt den Tieren bis auf wenige
Meter nahe. Direkt neben dem Bridgewalking Erlebnis gibt es zwei Campingplätze.
Von Middelfart sind wir ca. 2,5 Stunden auf die Insel Lolland-Falster gefahren. Die dänischen Ostseeinseln werden durch viele beeindruckende Brücken miteinander verbunden, manche davon sind kostenpflichtig.
Wir haben uns mit Timo vom Surfcenter Falster in Marielyst getroffen um uns von ihm die Kitespots erklären zu lassen und mit ihm einen Runde Stand Up Paddeln zu gehen. Neben Kitesurfkursen (auch
auf deutsch) bietet Timo auch Windsurfkurse an. Lolland-Falster bzw. Farø bieten viele Kitespot und der Vorteil an einer Insel ist immer, dass man Kitespots für verschiedene Windrichtungen
hat.
Der weiße Sandstrand in Marielyst ist riesig und gilt als einer der schönsten in Dänemark. Im Sommer ist der Ort bei Touristen äußerst beliebt, sodass man zum Schulen auf andere Spots ausweicht.
Wir sind mit Timo in Richtung Farø gefahren und auf einem kleinen Damm rechts der Brücke "Farø Broerne" befindet sich der Kitespot. Durch den Damm kann sowohl die West- als auch die Ostseite befahren werden. Die Ostseite verfügt über einen großen Stehbereich und gilt als einer der besten Flachwasserspots Dänemarks.
Timo ist in den Sommermonaten mit seiner mobilen Kiteschule hier und man darf hier direkt am Spot kostenfrei parken und seinen Kite vor dem Auto aufbauen. Besser geht's nicht. Da an diesem Tag ausnahmsweise kein Wind war, stand eine SUP-Tour zur "Farø Broerne" auf dem Programm.
Wer auf Lolland-Falster außergewöhnlich übernachten möchte, der sollte einen Blick auf die Factory Lodge in Holeby werfen. Das Hotel befindet sich in einer ehemaligen Zucker- und Papierfabrik und ist eine ganz einmalige Location.
Ansonsten gibt es auf der Insel einige Campingplätze und vor allem in Marielyst viele Appartements und Ferienhäuser. Mobil sollte man in Dänemark sowieso sein, denn je nach Windrichtung muss man den Spot wechseln.
Unser Restauranttipp am Kitespot in Farø: Das Cafè Farø Vad - liegt nur wenige hundert Meter vom Kitespot entfernt, das Essen gut und die Preise sind sehr human. Perfekt für den After-Kite Burger!
Neben Kitesurfen und Stand Up Paddling kann man wie überall in Dänemark super mit dem Fahrrad die Gegend erkunden, lange Strandspaziergänge machen, reiten gehen und die Kreidefelsen auf der Insel Bogø bewundern.
Von der Insel Lolland Falster gibt es keine Brücke nach Fehmarn, man nimmt die Fähre von Rødby nach Puttgarden. Scandlines fährt im Halbstundentakt und die Abwicklung ist denkbar einfach.
Man fährt zum Automaten, der ähnlich wie eine Mautstation aufgebaut ist, bezahlt und man fährt in die jeweilige Spur, die auf dem Ticket angegeben ist. Sobald die Spur geöffnet wird, fährt man
auf die Fähre, parkt das Auto und geht auf's Deck und die 45-minütige Fahrt nach Fehmarn geht los. An Deck gibt es einige Restaurants und Shops, aber auch Sitzgelegenheiten mit Tischen, damit man
wie wir etwas am Laptop arbeiten kann. Fünf Minuten vor Ankunft auf Fehmarn wird man gebeten, sich zum Auto zu begeben und auch das Verlassen des Schiffes geht schnell und
reibungslos.
Anscheinend werden die Preise für die Fähre etwas geyieldet, das heißt, der Preis verändert sich je nach Nachfrage. Wir haben für zwei Personen mit Auto ca. € 70,- bezahlt.
Fehmarn ist eine wunderschöne Insel mit Kitesurfspots für alle Windrichtungen. Der bei Anfängern wohl beliebteste Spot ist Gold aufgrund des Stehbereichs, wobei es hier gerne mal sehr überfüllt wird. Wir mussten aufgrund der Windrichtung zum Grünen Brink ausweichen. Am Grünen Brink gibt es viele Parkplätze, wobei hier sicher einige Camper auch übernachten. Ob das erlaubt ist oder geahndet wird, können wir nicht sagen. Fehmarn ist äußerst beliebt und auch Austragungsort von diversen Festivals und Veranstaltungen wie dem Kitesurf-Worldcup oder dem Midsummer Bulli Festival.
Fehmarn bietet alle möglichen Unterkünfte - das touristische Angebot ist sehr groß.
Die erste Nacht haben wir in Gold im Haus Achtern Diek verbracht, das gerade frisch renoviert wurde und direkt am Kitespot Gold liegt. Zum Aufwärmen nach der Kitesession findet man dort auch ein nettes Cafè.
Die zweite Nacht haben wir am Campingplatz Strukkamphuk verbracht. Vor dem Campingplatz befindet sich der Kitespot - bei unserem Besuch hatte es böigen Südwind und es war recht viel los am Wasser. Der Campingplatz ist tiptop gepflegt und vom "Bett aufs Brett" sind hier keine leeren Worte. Wir hatten unseren Stellplatz in der ersten Reihe und mussten nur übern den Deich zum Strand.
Natürlich kann man bei No-Wind eine Stand Up Paddling Tour machen und die Insel mit dem Rad erkunden, doch auch bei Schlechtwetter und Regen gibt es einiges auf Fehmarn zu tun wie zum Beispiel ein Besuch im Galileo Museum oder im Meereszentrum Fehmarn.
In Ort Burg auf Fehmarn kann man durchs Ortszentrum schlendern, ein Fischbrötchen essen und auch ein bisschen shoppen.
Unsere Roadtrip entlang der deutschen und dänischen Ostsee endet auf Fehmarn und wir hoffen, dass wir bald wieder kommen und noch mehr von dieser wunderschönen Küstenlandschaft entdecken
dürfen!
Bis bald an der Ostsee!
Diese Reise wurde unterstützt von NATURA - Aktiv an der Ostsee. Alle Meinungen im Artikel sind wie immer unsere eigenen.
Das könnte ebenfalls für dich interessant sein: