Lifetravellerz - Reise, Vanlife und Kitesurf BLOG

Roadtrip Azoren - Auf dem Epic Drive mit dem Mazda 2

Lifetravellerz am Sete Cidades auf der Azoreninsel Sao Miguel

[Wir wurden von Mazda Österreich eingeladen, die Azoreninsel São Miguel im Rahmen eines "Epic Drives" mit dem Mazda 2 zu erkunden.] Was wussten wir von den Azoren vor unserem Epic Drive? Tja, nicht viel, außer, dass jedes Azorenhoch in unserem Breitengraden für gute Stimmung sorgt, weil es bekanntlich für gutes Wetter sorgt.

Ich habe mich letztes Jahr schon einmal mit den Azoren als Überwinterungsziel beschäftigt, da das Wetter fast rund ums Jahr sehr angenehm sein soll. Allerdings waren die Informationen zum Wind und zum Kitesurfen eher dürftig, sodass die Idee schließlich wieder in unserer Schublade verschwunden ist. Umso mehr hat es uns gefreut, dass wir die Hauptinsel São Miguel für 3 Tage mit dem Mazda 2 entdecken durften.

Von München sind wir über Lissabon mit der TAP nach Ponta Delgada geflogen. Hinweis an alle Surfer, die mit der TAP fliegen: Vergiss nicht, die "Surfboard Declaration" auszudrucken und beim Check-In abzugeben. Diese besagt, dass die TAP nicht für Schäden an Surfgepäck verantwortlich gemacht werden kann und das muss sowohl beim Hin- als auch Rückflug beim Check-In abgegeben werden.

Roadtrip Azoren - Die ersten Stunden auf der grünen Insel

Als wir nach ca. 2 Stunden Flug von Lissabon über den Atlantik die Azoreninsel São Miguel erblickten, hat unser Herz höher geschlagen. Grün soweit das Auge reicht und traumhaftes Wetter. In Österreich war nämlich die letzten 3 Wochen Wochen Regen- und Wollsockenwetter angesagt. Der Flughafen von Ponta Delgada ist ungefähr so klein wie die Flughäfen in Salzburg oder Innsbruck. Überschaubar und dementsprechend schnell konnten wir unser Gepäck in Empfang nehmen und den Flughafen verlassen.

27 Grad, eine leichte Brise und der Geruch nach "Meer" (der Flughafen liegt direkt am Meer)! Wie wunderschön es auf São Miguel ist, konnten wir auf der zehnminütigen Fahrt zum Hotel schon feststellen. Übernachtet haben wir im spektakulären Hotel "Azor" direkt am Hafen von Ponta Delgada, wo wir vom Balkon aus die großen Fähren und Kreuzfahrtschiffe bewundern konnten, die Tagestouristen nach São Miguel bringen. Das Hotel können wir übrigens nur empfehlen! Leider haben wir von der Whale Watching Bar im 7. Stock keine Wale gesehen, wir hätten wohl mehr Gin Tonic trinken sollen, um welche zu sehen. 

Gleich nachdem wir das Zimmer bezogen haben, wollten wor die ersten paar Kilometer mit dem Mazda 2 erkunden, den wir für die nächsten drei Tage zur Verfügung hatten. Anfangs haben wir uns über die Blicke der Einheimischen auf unser Auto gewundert, aber ein Mitarbeiter von Mazda hat für Aufklärung gesorgt. Auf den Azoren gibt es keine Autos mit ausländischen Nummerschildern. Außer unserem mit dem GB-Kennzeichen und dem Lenkrad auf der für uns "falschen" Seite. 

Auf São Miguel gibt es wenige Strände, aber dafür zahlreiche spektakuläre Klippen mit wahnsinnigen Ausblicken auf den Ozean. Wer Glück hat, sieht Wale, denn rund um die Azoren tummeln sich ganzjährig einige der bis zu 24 verschiedenen Walarten. Da wir leider keine Wale gesehen haben, ist das auf jeden Fall ein Grund wiederzukommen. 

Bei unseren ersten Erkundungsfahrten waren wir fast erschlagen vom satten Grün der Insel. Nicht umsonst nennt man die Azoren auch das Hawaii Europas und an vielen Orten hat man das Gefühl sich im Regenwald zu befinden. Blumen in herrlichen Farben, Palmen und die hohe Luftfeuchtigkeit sorgen für ein tropisches Flair.

Der Epic Drive auf der Azoreninsel São Miguel mit dem Mazda 2

Am nächsten Tag sind wir früh morgens mit dem Mazda 2 aufgebrochen um die spektakulärsten Straßen auf der Insel zu befahren. Die Insel ist nur ungefähr 63 Kilometer lang und 16 Kilometer breit, weshalb man auf sehr kleinem Raum sehr viel sehen und erleben kann. Mit einer Streckenkarte und natürlich dem Navi haben wir uns auf den Weg gemacht. Das Navi war aber nur an wenigen Orten von Nöten, da es nur wenige Straßen auf der Insel gibt und man sich fast nicht verfahren kann. Klarerweise haben wir wieder die Rückbank umgeklappt und unser Gefährt mit allem beladen, was das Sportgepäck so hergab: 2 Kites, 1 Waveboar, 1 Foil, 1 SUP mit Paddel, 2 Pumpen, Fotoausrüstung, Handtücher und Neoprens. Ich hatte den Mazda 2 viel kleiner in Erinnerung, aber für unser Equipment war mehr als ausreichend Platz vorhanden. 

Die Straßen auf São Miguel sind grundsätzlich in einem guten Zustand, allerdings muss man ein paar Sachen beachten. Die Azorer (die Einwohner der Azoren kann man übrigens lt. Internet auch Azorianer oder Azoreaner nennen) fahren etwas stürmisch, aber daran gewöhnt man sich nach kurzer Zeit. Innerorts sind die Straßen sehr eng und da die Azorer überall parken und stehenbleiben, weil es manchmal einfach keine Parkplätze gibt, muss man öfter mal ausweichen. In den Ortschaften gibt es zumeist keine Gehsteige, sodass die Menschen, die direkt aus dem Haus oder dem Geschäft gehen auf der Straße stehen. Auch das kann einen manchmal etwas verwundern oder erschrecken. Die Azoren sind auch ein beliebtes Ziel von Radfahrern, sodass man auch hier immer wieder mal ausweichen muss. 

São Miguel ist zum Teil sehr steil und eng, sodass es manchmal etwas schwierig war, stehenzubleiben und die Aussicht zu fotografieren. Schöne Aussichtspunkte sind übrigens mit einem braunen Straßenschild mit einem Fotoapparat markiert. 

Am ersten Tag sind uns auf São Miguel nicht viele Touristen untergekommen, aber auf dem ersten Stopp unseres Epic Drives beim Aussichtspunkt Sete Cidades haben sich wahrscheinlich alle Touristen gleichzeitig versammelt. 

Sete Cidades ist ein Vulkankrater in dem sich ein bzw. zwei Seen befinden, die durch einen schmalen Kanal verbunden sind. Ein See schimmert grün und der andere blau. Da die Seen zu einer der Hauptattraktionen der Insel zählen, ist es nicht verwunderlich, dass sich hier Touristenbus an Touristenbus reiht. Trotzdem muss man den Ausblick für ein paar Minuten genießen, denn über den Kraterrand hinaus sieht man bis zum Meer. 

Für uns war der Kratersee deshalb so interessant, weil man darauf auch mit dem SUP paddeln kann und darf. Direkt am See gibt es sogar einen Kajak und SUP Verleih, wir hatten aber unser eigenes Equipment dabei. Der See war angenehm warm, ich würde ihn auf ca. 23 Grad schätzen und es geht die ersten 30 Meter ziemlich flach ins Wasser. Die Aussicht ist einfach spektakulär, wenn man bedenkt, dass man hier in einem Vulkan paddelt und auf den grün bewachsenen Kraterrand blickt. Wann hat man schon mal die Gelegenheit in einem Kratersee mit dem SUP zu fahren? Für uns war es auf jeden Fall ein unvergessliches Erlebnis und der aufziehende Nebel hat sein übriges für eine mystische Stimmung getan. 

Übrigens kann man auch am Kraterrand mit dem Auto fahren, wenn man gute Nerven für einspurige Straßen mit Gegenverkehr hat und die bösen Blicke der Wanderer ignoriert. Wir sind ein Stück entlang des Kraterrands gefahren, aber als eine Kuhherde vor uns her getrieben wurde, sind wir umgekehrt, da wir noch weitere 20 Minuten fahren hätten müssen und mit den Kühen vor uns hätte es wohl eine Stunde gedauert. Diese Straße ist eine Schotterpiste, die manchmal auch ziemlich steil ist. Die Aussicht von oben war wieder atemberaubend: Man sieht bis zum tiefblauen Atlantik und die Sete Cidades schimmern im gesamten Farbspektrum von Blau und Grün. Einfach herrlich!

Eine kleine Anekdote, warum wir die Straße am Kraterrand entlang gefahren sind:
Mazda hat in Vorbereitung auf den Epic Drive die Route auf unsere Reiseunterlagen gedruckt. Außerdem war die Route auch in unserem Navi eingegeben. Allerdings haben wir uns strikt an die gedruckte Version gehalten und das Navi links liegen gelassen, als es gemeint hat, wir sollen die Küstenstraße weiterfahren. Mazda hat die Route kurzfristig geändert, als sie selbst eine Probefahrt gemacht haben, da die Kraterrand-Straße nicht unbedingt für alle Fahrer geeignet schien. (einspurig, Schotterpiste, leicht abschüssig, Gegenverkehr, steil,...) Wir haben uns allerdings von "Was auf Papier gedruckt ist, muss stimmen." leiten lassen, aber nachdem die Kuhherde uns blockiert hat, sind wir ohnehin umgekehrt. Bei Mazda hat das für schallendes Gelächter gesorgt, da wir die einzigen waren, die sich nicht an das Navi gehalten haben und die Schotterpiste entlang gefahren sind.

Der Epic Drive hat uns weiter nach Furnas geführt, eine kleine Ortschaft mit nur wenigen Einwohnern, aber einer bekannten Attraktion. In Furnas gibt es nämlich warme bis heiße Quellen und Geysire mit bis zu 98 Grad. Die Azorer nutzen die Wärme des Bodens übrigens auch zum Kochen. Der Eintopf Cozida à portuguesa, der aus Gemüse, Fleisch, Würsten und Reis besteht, wird in die warme Erde gestellt und durch die vulkanische Hitze gegart. Einige der Schwefelquellen befinden sich mitten im Ort und man kann das blubbernde, dampfende Wasser bestaunen.
Unser Tipp für die Mittagspause: Das Restaurant À Terra Furnas im Furnas Boutique Hotel! Wir haben hervorragend gespeist, ganz besonders können wir die Ceviche und den Käse empfehlen.

An der Nordküste von São Miguel befindet sich die einzige Teeplantage Europas und aufgrund der klimatischen Bedingungen müssen keine Pestizide beim Teeanbau eingesetzt werden. Ca. 40 Tonnen Tee werden in der Teemanufaktur Chá Correana produziert. Übrigens ein schönes Mitbringsel für zuhause.

Für uns ging der Epic Drive weiter an die Ostküste der Insel, die uns etwas unberührter vorkam und unglaubliche Aussichtspunkte bietet. Die Viewpoints heißen übrigens Miradouro und sind meist 200 Meter vorher angeschrieben. Dort kann man mit dem Auto gut stehenblieben, während es neben der Fahrbahn oft kaum Möglichkeiten gibt um Fotos zu machen. Am Viewpoint "Miradouro da Ponta do Sessego" sind wir ausgestiegen und haben den fantastischen Blick auf den Ozean genossen. An manchen Viewpoints gibt es übrigens auch die Möglichkeit öffentliche Grillplätze zu nutzen. 

Zurück in Ponta Delgada sind wir noch ein bisschen durch das Städtchen geschlendert. Die Häuser sind in schwarz-weiß gehalten, alles ist sehr sauber, ordentlich und einladend. Wir wurden überall herzlich und freundlich empfangen und die Azorer sprechen zum Großteil sehr gut englisch. Durch die kurze Flugzeit nach Toronto oder Boston sind zahlreiche Touristen aus Kanada und den USA anzutreffen.

In Ponta Delgada haben haben wir im Restaurant Alcides Steak gegessen und einen wunderbaren Abend mit portugisieschem Flair verbracht. Das Restaurant können wir für Fleischliebhaber weiterempfehlen!

Wie uns der Mazda 2 als Surfmobil gefallen hat

Wie weiter oben schon erwähnt, hatten wir den Mazda 2 von früher deutlich kleiner in Erinnerung, aber unser ganzes Equipment hatte wunderbar Platz in der Neuauflage. Der Flitzer hat sich als perfekt für die engen und kurvigen Straßen von Sao Miguel erwiesen, auf denen man schon mal ins Schwitzen gerät, wenn einem ein LKW entgegenkommt. Auch auf der Schotterpiste am Kraterrand, die teilweise richtig steil war, hatten wir keinerlei Probleme, außer, dass das Auto etwas dreckig geworden ist. Da die Internetverbindung nicht überall auf der Insel gut war, waren wir über das Navi froh, das sehr angenehm zu bedienen ist. Sogar das Waveboard von Spleene mit knapp 160 Zentimetern, das wir dabei hatten, konnten wir gut unterbringen.

Reisetipps für São Miguel auf den Azoren:

Mitbringsel:
Wenn du für deine Lieben zuhause etwas von Sao Miguel mitbringen möchtest, bieten sich Ananas-Chutney, Honig, Tee, Käse oder wenn du viel Platz im Koffer hast, Ananas an. 

 

Mietauto:
Ja, auf São Miguel brauchst du ein Mietauto, sonst verpasst du die ganzen Highlights auf der Insel. 

 

Unterkunft:
Vom einfach Bed&Breakfast bis zum 5 Sterne Hotel findest du auf São Miguel alle Unterkunftsarten. Campingplätze haben wir übrigens keine gesehen, aber es soll auf allen Inseln welche geben. Uns ist auch nur ein einziges Wohnmobil entgegengekommen. 

 

Strände:

Die Azoren sind keine Badedestination - durch die steilen Felsklippen gibt es nicht viele Sandstrände, aber die, die es gibt, sind durch die schwarzen Strände umso spektakulärer. Wir waren am "Praia das Milicias", das sozusagen der Stadtstrand von Ponta Delgada ist. Mitte September war es relativ ruhig und es gab nur wenige Menschen, die die Sonnenstrahlen genützt haben. Das Meer war überraschend warm und relativ ruhig. 
Besonders spannend ist die Illhéu da Vila, eine kleine vorgelagerte Insel bei Vila Franca do Campo. Wir haben gesehen, dass Menschen mit kleinen Booten dorthin gefahren sind um in dem geschützten Bereich zu baden. Leider waren wir schon zu spät dran, um noch eine der kleinen Fähren auf die Insel zu ergattern oder eventuell sogar mit dem SUP rüberzupaddeln. Es sieht aber auch vom Land aus spektakulär aus.
Ein paar Stunden haben wir am Praia do Areal de Santa Bárbara bei Ribeira Grande verbracht. Dort ist der Kitespot und auch die Surfschule. In der Tuká Tulá Bar kann man sehr gut essen und Kaffee trinken. Insgesamt ein sehr netter Strand mit WC's, Duschen und auch kostenlosen Parkplätzen. 

Essen auf den Azoren:

Das Essen auf den Azoren ist hervorragend und im Vergleich zu Deutschland und Österreich sehr günstig und qualitativ äußerst hochwertig. Der Großteil der Produkte wird selbst angebaut und die Azoren sind für hervorragenden Käse, Rind und fangfrischen Fisch bekannt. Durch das milde Klima benötigen die Rinder das ganze Jahr keine Ställe und sind immer auf den grünen Wiesen unterwegs.

 

Sicherheit auf den Azoren:

Vom persönlichen Gefühl her würden wir die Azoren als äußerst sicher bezeichnen. Man hat das Gefühl wirklich weit weg von allen Problemen unserer Welt zu sein und gefühlt würde ich mich wohl überall absolut frei bewegen wollen und können. 
 

Sportmöglichkeiten auf den Azoren:

Die Azorer selbst scheinen sehr sportlich zu sein, denn gefühlt laufen sehr viele Läufer herum. Die Touristen kommen hauptsächlich zum Wandern, denn es gibt unzählig viele Wandergebiete.

Wellenreiten ist ebenso ein großes Thema und auf den Kraterseen wird viel gepaddelt - mit Kajak oder SUP.

 

Walbeobachtungen:

Am Hafen von Ponta Delgada findet man zahlreiche Anbieter von Walbeobachtungstouren. Anscheinend hat man in 98% der Ausfahrten Glück und sieht Wale. Viele Anbieter haben daher eine Geld-zurück-Garantie, wenn man keine Wale sieht.

 

Wetter auf den Azoren:

Auch wir haben an einem Tag die "Wetterküche" der Azoren zu spüren bekommen. An diesem Tag haben wir praktisch 4 Jahreszeiten an einem Tag erlebt. Die Reisegarderobe sollte man an dementsprechend anpassen.

 

Flüge auf die Azoren:

Wir sind mit der portugiesischen Airline TAP geflogen, die übrigens das Gewicht des Gepäcks sehr streng und genau kontrolliert. Mittlerweile fliegt auch Ryanair Ponta Delgada an. Die meisten Flüge führen über Lissabon, die perfekte Gelegenheit auch dort einen Zwischenstopp einzulegen.

Würden wir wieder auf die Azoren fahren?

Das können wir ganz klar mit einem dicken, fetten JA beantworten. Wir haben Lust auf die Azoren bekommen, da es auch noch 8 weitere spannende Inseln gibt, die entdeckt werden wollen. Wir könnten uns auch durchaus vorstellen, einmal 1-2 Monate dort zu verbringen, da man in Ponta Delgada eine gute Internetverbindung hat und wir so gut arbeiten könnten. Die Lebenshaltungskosten sind recht günstig und die Natur, die Ruhe und der Atlantik tun ihr übriges für einen fantastischen Aufenhalt!

Wir wurden von Mazda Österreich zum Epic Drive auf die Azoren eingeladen. Alle Meinungen und etwaige Begeisterungsstürme entstammen jedoch aus unserem Mund.

Das könnte ebenfalls für dich interessant sein:

VW Bus-VW T5-Camping Ausstattung-Camping Packliste-Packliste-VW Bus Packliste
Orientalisch kochen-Somabay-Ägypten-lifetravellerz-luigiontour-reiseblog
Reisetips für Kitesurfer, Kitesurfing, kiten auf reisen, kitereise

comments powered by Disqus