Ich starte nun in meine dritte Foilsaison und habe mehr Spaß am Kitefoilen als je zuvor! Und obwohl es mir so sehr Spaß macht, bin ich mit meinem Kitefoil Fortschritten nicht ganz zufrieden.
Ich foile strapless und bin mit dem Levitaz EXO Board sowie einem 96er Carbonmast mit dem Cruizer Leichtwindflügel unterwegs. Dieses Foil Setup finde ich nach wie vor optimal für mich, es bietet mir genügend Luft nach oben und lässt mich auch schon bei geringen Geschwindigkeiten über der Wasseroberfläche schweben. Ich bin mir zwar bewusst, dass ein etwas größeres Board mit mehr Volumen viele neue Moves erleichtern würde, dennoch bin ich nach wie vor mit dem Levitaz EXO aufgrund seiner Kompaktheit und dem einfachen Handling sehr zufrieden.
Die letzten Wintersaisonen haben wir jeweils mehrere Monate an Wave Kitespots verbracht. Diesem Umstand verdanke ich meine verbesserten Strapless und Directional Skills. Durch das Wavekiten bekommt man ein sehr gutes Gefühl für ein Directional Board, vor allem Strapless Kitesurfen bringt meiner Meinung nach den größten Vorteil, um auch Strapless Kitefoilen zu erlernen.
Ein Kitefoil funktioniert ähnlich wie ein Flugzeug: die Tragflächen (Frontwing) erzeugen bei einer bestimmten Geschwindigkeit entsprechend viel Auftrieb, um den Kitefoiler über dem Wasser schweben zu lassen. Wird die Geschwindigkeit vermindert oder zieht der Flügel bei extremen Schräglagen Luft kann daraus ein Strömungsabriss resultieren, welcher den Schwebezustand beendet.
Das Kitefoil Fieber greift immer mehr um sich und immer mehr meiner Freunde wollen nun eine Kitefoil Ausrüstung kaufen. Meist kommt zwar die Ernüchterung sobald man sich die Preise am Kitefoil Markt angesehen hat. Allerdings muss man die Preise in Relation mit der Lifetime des Kitefoils gegenüberstellen. Ein neu gekaufter Kite zum Beispiel ist nach einem Jahr maximal die Hälfte des Ursprungspreises wert, weil es hier auf hohe Abnutzungserscheinung beim Gebrauch gibt. Bei einem Kitefoil sehe ich diese Probleme nicht, sofern man das Kitefoil gemäß den Vorgaben des Herstellers nutzt, wird man weniger Wertverlust und länger damit Spaß haben.
Ich kenne kaum jemanden, der jedes Jahr auf das neue Kitefoil Modell upgradet. Auch wenn es immer wieder witzig ist andere Modelle auszuprobieren, bin ich im Anschluss immer wieder froh, wenn ich auf meinem gewohnten Levitaz Kitefoil stehe.
Eine Kaufempfehlung für Kitefoil Beginner lässt sich leider nicht pauschalisieren, dennoch gibt es einige Punkte, die man vor dem Kauf beachten sollte.
Wie so oft scheiden sich auch beim Foilboard die Geister. Mit oder ohne Volumen ist die Frage und wie so oft haben beide Seiten recht, denn es kommt auf den persönlichen Geschmack an. Dennoch empfehle ich Kitefoil Einsteigern mit einem Foilboard mit Volumen und einer Länge von etwa 140cm zu starten und zwar aus folgenden Gründen:
Als größter Nachteil von Volumenboards im Kitefoil Bereich wird immer wieder davon gesprochen, dass sich Foilboards mit Volumen beim Start schwer aufkippen lassen. Dies kann natürlich vorkommen, wenn das Board zu viel Volumen hat und sich die Kante dadurch schwerer ins Wasser drücken lässt, um die Füße am Board zu positionieren und anschließend zu starten.
Non Volumen Foilboards haben aber auch einen Riesenvorteil gegenüber Volumen Foilboards: Die robuste Bauweise, welche vergleichbar mit einem Twintip Kiteboard ist.
Für Fortgeschrittene Kitefoiler spielt die Volumenfrage kaum eine Rolle, denn der Kontakt mit der Wasseroberfläche wird mit zunehmenden Foil Skills immer weniger.
Die Position des Foilmasts am Foilboard kann über ein Slider System nach vorne und hinten angepasst werden. Dies dient dem Rider dazu, das Foil an den persönlichen Stance anzupassen und eine neutrale Position am Foil während der Fahrt zu finden.
So gut wie alle Kitefoil Hersteller bieten aktuell verschiedene Masthöhen an. Generell kann man sagen, dass Stürze mit kürzeren Masten weniger Schmerzen verursachen als Stürze mit längeren Masten. Der Grund dafür ist die geringere Fallhöhe und auch die verminderte Hebelwirkung des kürzeren Foilmasts. Alumasten werden meist bis zu einer Höhe von ca. 80cm angeboten, die längeren Racemasten werden aus Carbon gefertigt.
Die kürzesten Foilmasten am Markt sind 30cm lang, meist findet man noch 60cm und 80cm Alumasten. Die meisten Kitefoiler, egal ob Binnensee oder Meer, pendeln sich bei einem 80 bis 90cm langen Mast ein. Diese Masthöhe gibt genügend Freiheit, um mit dem Schwebeniveau zu spielen, aber auch um am Meer über größerer Kabbelwellen hinwegzuschweben.
Dies ist nicht nur eine Frage der Performance, sondern auch des Budgets. Ein Kitefoil Anfänger wird keine Performance Unterschiede zwischen einem Alumast und einem Carbonmast feststellen können. Wer jedoch auf Performance und Carbon steht, zudem ein gut gefülltes Portemonnaie sein eigen nennt, wird natürlich auch als Kitefoil Anfänger mit einem Carbonmast Spaß haben. Bei Carbonmasten findet sich manchmal das Attribut „Prepreg“, dies ist durch ein Verfahren zusätzlich verhärtetes Carbon Material, welches meist im Racebereich eingesetzt wird.
Die schwierigste aller Entscheidungen für Kitefoil Anfänger ist der Kauf Frontflügels. Die Variationen sind vielfältig und jeder Foil Hersteller verspricht einfaches Handling und beste Qualität. Doch woran erkennt man einen guten Anfänger Kitefoil Flügel?
Definition Anfänger Kitefoil Flügel: Das Foil sollte bereits bei geringer Geschwindigkeit in den Schwebezustand übergehen und zudem einen gleichmäßigen und kontinuierlichen Auftrieb erzeugen. Um es als Anfänger leicht zu haben, sollten die Kitefoil Flügel eine gute Stabilität über die Rollachse und Pitchachse aufweisen.
Grundsätzlich gilt: Je größer der Frontflügel, desto mehr Auftrieb. Und genau deshalb sollte man die Wahl des Flügels nach dem eigenen Körpergewicht und dem verwendeten Foilrevier abhängig machen. Die Aspect Ratio gibt Auskunft über die Effizienz des Flügels. Kitefoil Flügel mit einer geringen Aspect Ratio liefern mehr Auftrieb, dafür ist die Endgeschwindigkeit geringer als bei Foilflügeln mit einer hohen Aspect Ratio. Die unten angeführten Beispiele sind allesamt Einsteigerfreundliche Kitefoils und unterscheiden sich dennoch sehr stark, wenn man die Zahlen betrachtet.
Einige Hersteller bieten als zusätzliche Einstellungsmöglichkeit neben der Positionierung des Kitefoils am Board auch eine Feinjustierung des Backwings an. Levitaz bietet dafür verschieden dicke Carbon Blättchen in Keilform an, um die perfekte Justierung zu finden. Anders löst dies Naish, beim Thrustfoil lässt sich über die hintere Schraube am Backwing eine stufenlose Einstellung vornehmen.
Der Kitefoil Gebrauchtmarkt ist aktuell schwierig zu durchblicken. Zu den unzähligen unterschiedlichen Produkten, die sich kaum vergleichen lassen, kommen auch noch die verschiedenen Jahrgänge am Gebrauchtmarkt hinzu. Anders als bei Kites und Boards ändert sich das Grafik Design bei Kitefoils kaum. Hier muss man sich auf die Ehrlichkeit des Anbieters einlassen oder andernfalls kann man bei einem Erstbesitzer nach der Rechnung fragen.
Selbstverständlich sollte man vor dem Kauf immer testen, allerdings werden Kitefoil Einsteiger hier ein Problem haben und müssen sich oft auf erfahrene Kitefoiler verlassen, um die richtige Wahl zu treffen. Am besten du siehst dich diesbezüglich einmal an deinem Homespot nach den guten Kitefoilern um und holst dort verschiedene Meinungen ein. In der Facebook Gebrauchtmarktgruppe findest du immer gute Angebote, wenn du dich für ein gebrauchtes Levitaz Kitefoil interessierst.
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