Nach einigen Jahren Stand Up Paddling an verschiedensten Orten rund um die Welt, wollte ich endlich Stand Up Paddling in der Welle ausprobieren. Bisher waren wir meist an Biinenseen und im
Mittelmeer mit dem SUP unterwegs, aber für unseren dreimonatigen Aufenthalt in Kapstadt haben wir dieses Mal unser aufblasbares SUP Board mitgenommen. Wir haben direkt in Big Bay gewohnt - Big
Bay ist an windigen Tagen natürlich bei Kitesurfern beliebt, aber an windlosen Tagen tummeln sich unzählige Wellenreiter im Meer.
Auffallend war, dass sich seit unserem letzten Besuch in Kapstadt die Anzahl der Stand Up Paddler massiv erhöht hat, während die Anzahl der Wellenreiter gefühlt weniger wurde. Während man noch
vor drei Jahren nur vereinzelt Stand Up Paddler in der Welle angetroffen hat, scheint sich die Anzahl jetzt geradezu explosionsartig erhöht zu haben. Grund genug, das Wave SUPen selbst
auszuprobieren!
Die ersten Versuche in der Welle haben wir bei Mini-Wellen im Mittelmeer vor ein paar Jahren im Süden Italiens gemacht. Mit Mini-Wellen meine ich wirklich Mini-Wellen mit ca. 50-80 Zentimetern Höhe. Diese kleinen Wellen eignen sich dazu, etwas Balance zu bekommen und man bekommt ein Gefühl dafür, wenn einen diese kleine Welle ein paar Meter mitnimmt und man etwas mitgleitet.
Im Mittelmeer lässt sich das sehr gut üben, man muss keine Angst vor Brecherwellen haben und im Sommer ist das Meer so warm, dass man in Badebekleidung üben kann. In solchen Verhältnissen kann man zum Beispiel das Umspringen am SUP Board ausprobieren und einen sicheren Stand in etwas wackligeren Bedingungen festigen.
Das kommt wie immer auf die Voraussetzungen an. Wir besitzen zum Beispiel das aufblasbare Allround iSUP Naish Nalu LT und wohnen nicht am Meer. Deshalb haben wir die ersten Versuche mit diesem SUP-Board gemacht. Wir reisen sehr viel und deshalb ist ein aufblasbares SUP Board für uns das Richtige, auch wenn es für die Welle nicht optimal und immer perfekt ist. Aber für den Einstieg durchaus mach- und brauchbar. Sollten wir vielleicht mal am Meer wohnen (Zukunftsmusik), dann würden wir uns auf jeden Fall ein Hardboard für die Welle kaufen. Der Hauptgrund für den Kauf eines iSUP's ist nämlich die einfache Transportierbarkeit.
Für die verschiedenen Stand Up Paddle Disziplinen wurden verschiedene SUP-Boardtypen entwickelt.
Wer am Wave-Spot lebt, wird wahrscheinlich mit einem SUP Hardboard glücklicher werden als mit einem inflatable SUP. Wer sein SUP Board jedoch zu verschiedenen Spots mitnehmen will, der wird wahrscheinlich auf ein aufblasbares iSUP zurückgreifen. Beim einem Hardboard ist allerdings die Verletzungsgefahr auch höher. Wer schon mal ein aufblasbares SUP an den Kopf bekommen hat, weiß, dass das schon weh tun kann, aber ein Hardboard kann dich in den Wellen sprichwörtlich "ausknocken" und du könntest bewusstlos werden und ertrinken.
Wenn du das Wellenreiten gut beherrschst, wirst du wahrscheinlich wenig Probleme beim Stand Up Paddling in der Welle haben. Wenn du dich allerdings noch nie mit größeren Wellen vertraut gemacht hast, dann solltest du die ersten Versuche im Rahmen eines Kurses machen.
Stand Up Paddling am See kann man sich ganz einfach selbst beibringen. Es kann nicht viel passieren, außer dass du vom SUP Board fällst.
Im Meer - vor allem an Spots wie zum Beispiel Kapstadt oder auch an der europäischen Atlantikküste gibt es zahlreiche Gefahren, die du als passionierter Surfer und Wellenreiter wahrscheinlich kennst oder zumindest weißt wo du dich informieren musst, die dir aber als Neuling im Surfen oder Wellen-SUPen noch nicht bekannt sind.
Wenn dir diese Gefahren noch nicht bewusst sind und du keinerlei Erfahrungen durch eine andere Sportart mit großen Wellen gemacht hast, dann solltest du auf jeden Fall einen Wave SUP Einsteiger Kurs besuchen. Hier lernst du das Grundwissen zu Strömungen und Gezeiten und wie du erkennst, ob sich ein Spot zum Wellen SUPen eignet. Außerdem erlernst du die richtige Paddel- und Boardtechnik und erzielst schneller Fortschritte.
Bevor ich mich endgültig für ein Stand Up Paddle Board entscheide, würde ich auf jeden Fall einige SUP Boards testen. Auch bei den Wave SUP Boards gibt es Unterschiede zwischen Einsteiger und Profi-Boards. Gerade in den letzten zwei bis drei Jahren hat es bei den SUP Boards viele Weiterentwicklungen gegeben und als wir letztes Jahr verschiedene Boards getestet haben, waren wir überrascht, wie groß der Unterschied doch zu unseren bisherigen vier Jahre alten SUP Boards ist.
Wenn du einen Kurs machst, hast du bestimmt die Möglichkeit verschiedene Stand Up Paddle Boards auszuprobieren und dich durchzutesten. Außerdem gibt es immer wieder Testivals von verschiedenen Herstellern, am besten klickst du dich durch die Herstellerseiten und Facebook Seiten sowie Facebook Gruppen, wo solche Testivals angekündigt werden.
Wenn du einen Wellen SUP Kurs besuchst, bekommst du ohnehin das passende Wave SUP Board von deiner SUP-Schule. Außerdem gehört zum Wave-SUPen immer eine Leash. Die SUP Leash für die Welle ist eine lange, glatte Leash, die du am Fußknöchel befestigst. SUP Leashes für die Welle sind nicht gerade günstig, wir haben ca. € 65 im Surfshop bezahlt, aber die Beratung zum Kauf der richtigen Leash war dafür top. Wenn du unsicher bei der Wahl der richtigen Leash bist, lass dich auf jede Fall im Surfshop beraten.
Der Atlantik ist nicht gerade für seine Badewannentemperatur bekannt. Du wirst in den meisten Fällen nicht um einen Neoprenanzug herumkommen. Der SUP-Wetsuit schützt dich nicht nur vor der Kälte des Wassers und der Sonneneinstrahlung, er schützt dich auch vor kleineren Verletzungen und Schürfwunden. Wenn das Wasser sehr kalt ist, wirst du auch um Surfbooties, also Surfschuhe, nicht herumkommen. Kennst du das so genannte Surfers-Ear, dass durch häufiges Surfen in kalten Gewässern entstehen kann? Mit Surfear Ohrstöpseln kannst du dem vorbeugen.
Wenn du Fotos machen möchtest, dann kannst du dein Smartphone in eine wasserdichte Handyhülle packen und dein restliches Equipment am Strand kannst du in einem Drybag verstauen.
Willst du in wärmeren Gewässern deine ersten Wellen-SUP Erfahrungen machen, dann reicht womöglich auch ein Rashguard und eine eine Boardshort oder Surfleggings.
Die Hautstellen, die der Sonne ausgesetzt sind, solltest du mit entsprechendem Sonnenschutz eincremen und bei starker Sonneneinstrahlung ist eine Surfsonnenbrille kein Fehler. Zum Umziehen haben wir immer einen Surfponcho dabei.
Einsteigerfreundliche Wellen findest du in Europa in Frankreich, Spanien und Portugal. In diesen Ländern reiht sich an den Atlantikstränden eine Surfschule nach der anderen, die mittlerweile immer mehr Einsteiger-Kurse für Wellen-SUP anbieten. Fuerteventura auf den Kanaren wird ebenfalls immer beliebter für Wellen-SUP und auch wenn Bali das Zentrum der Wellenreiter ist, wird Stand Up Paddling dort immer beliebter.
Auch auf Sardinien findest du gerade an der Westküste immer wieder gute Wellen, wobei Sardinien eher bei Kitesurfen als bei Wellenreitern beliebt ist und es somit nur wenige Schulen gibt.
Wenn du zum Beispiel deinen Kitesurfurlaub mit den ersten Versuchen beim Wave SUPen kombinieren möchtest, bietet sich wie bei uns Kapstadt an.
Und wer ganz weit weg will, der fährt ins Mekka der Wave-SUPer und zwar nach Hawaii!
Auf dem Youtube Kanal von "supboarder" und natürlich auf einigen weiteren Kanälen findest du viele interessante und hilfreiche Videos für die ersten Versuche mit dem SUP Board in der Welle.
Erzähl uns in den Kommentaren von deinen ersten Erfahrungen beim Stand Up Paddling in der Welle. Hast du einen Kurs besucht oder hast du es dir selbst beigebracht? Welchen SUP Spot kannst du empfehlen?
Das könnte ebenfalls für dich interessant sein: