Nachdem wir Fuerteventura jetzt schon ganz gut kennen und viele Highlights der Insel kennen, wollten wir uns im September 2022 andere kanarische Inseln ansehen und eine Kanaren Rundreise mit dem Auto machen.
Das geht ziemlich einfach, denn alle Inseln mittels Fähren verbunden – das Fährsystem ist sehr gut ausgebaut, wenn man erstmal durchschaut hat, welche Inseln miteinander verbunden sind und wo man eventuell umsteigen musste.
Für unsere erste Kanaren Rundreise mit dem Auto haben wir es uns recht einfach gemacht und sind nach Gran Canaria und Teneriffa gefahren. Lanzarote kennen wir bereits, da die Insel nur 30 Minuten mit der Fähre von Fuerteventura entfernt ist und wir Lanzarote auch in „Sichtweite“ haben, wenn wir in Corralejo sind.
Du kannst die Kanaren Rundreise mit dem eigenen Auto machen (wie wir) oder mit einem Mietauto. Dafür musst du aber vorab beim Autoverleih die Genehmigung einholen, dass du mit dem Mietwagen auch auf andere Inseln fahren darfst. Beim lokalen Anbieter Cicar geht das meist problemlos. Wir sind mit unserem eigenen Auto gefahren.
Die erste Fahrt führte uns von Corralejo zum Hafen nach Morro Jable – also ganz vom Norden Fuerteventuras in den Süden. Der Hafen von Morro Jable ist sehr übersichtlich und klein – hier kann man sich gar nicht verfahren. Die erste Fahrt mit Naviera Armas führte uns von Fuerteventura nach Las Palmas auf Gran Canaria – die Fahrt dauert nur zwei Stunden und hat für zwei Personen mit Auto € 120 gekostet. Die Kosten für die Fähre schwanken etwas je nach Anbieter, Tageszeit und Wochentag.
Du kannst die Tickets entweder online oder direkt am Hafen kaufen, allerdings kannst du online die Preise besser vergleichen und siehst besser, welche Fähre gerade günstiger ist. Bei online gebuchten Tickets kannst du 24 Stunden vorher online einchecken und direkt zum Schiff fahren – bei unserem Ticket war das aus irgendwelchen Gründen leider nicht möglich und wir mussten nochmal zum Schalter am Hafen.
Auf den meisten Verbindungen kannst du zwischen Naviera Armas und Fred Olsen als Anbieter wählen, wobei Fred Olsen gefühlt meist etwas teurer ist. Diese Fahrt mit Fähre nach Gran Canaria war eine ziemlich wackelige Angelegenheit, denn das Meer war in diesem Tag ziemlich stürmisch.
Angekommen in Las Palmas de Gran Canaria waren wir erstmal überrascht von der Größe des Hafens. Während der Hafen in Morro Jable winzig klein ist, ist der Hafen von Las Palmas ein großer Hafen, an dem ein großer Teil der Warenlieferungen auf die Kanaren abgewickelt wird.
Der erste Eindruck von Gran Canaria war „stressig“ und „hektisch“. Während auf Fuerteventura aufgrund der geringen Einwohnerdichte kaum Verkehr herrscht, herrscht auf der viel dichter besiedelten Insel Gran Canaria ein großes Verkehrsaufkommen. Wir waren überrascht von der dreispurigen Autobahn, die vom Norden in den Süden führt, denn auf Fuerteventura gibt es nur Autobahnteilstücke mit sehr wenig Verkehr. Wir stellten rasch fest, dass man die knapp 870.000 Einwohner plus unzählige Touristen deutlich spürt – Fuerteventura ist sogar etwas größer als Gran Canaria, aber dort leben nur ca. 122.000 Menschen.
Als wir unsere Kanaren Rundreise geplant haben, war uns eigentlich schon bewusst, dass Gran Canaria wahrscheinlich nicht unbedingt unser Favorit unter den kanarischen Inseln sein wird, aber wir wollten kein Urteil treffen, ohne uns selbst davon zu überzeugen. Bei der Wahl unserer Unterkünfte haben wir uns folgendermaßen entscheiden: auf Gran Canaria sollte es ein Hotel sein und auf Teneriffa eine Ferienwohnung. Da es auf Gran Canaria ein nettes Angebot an Restaurant mit veganen Speisen gibt, haben wir uns für ein Hotel mit Frühstück entschieden. Auf Teneriffa haben wir eine etwas abgelegene Unterkunft mit Selbstverpflegung gewählt.
Wenn schon Gran Canaria, dann richtig! Wir haben uns für den Süden entschieden und ein Hotel in Maspalomas ausgewählt. Wir wollten auf keinen Fall ein All-Inclusive Hotel, deshalb hat es ziemlich lange gedauert, bis wir ein Hotel gefunden haben, das uns gefällt. Wir haben uns schließlich für das „Gold by Marina“ entschieden und es war in diesem Fall einfach die richtige Wahl. Das Hotel wurde kürzlich renoviert und versprüht einen gewissen Vintage Miami South Beach Charme mit den dominierenden Farben Türkis und Weiß. Es handelt sich um ein Adults Only Hotel mit 133 Zimmern.
Rund um den Pool gibt es tolle Daybeds und es gab keine Liegenbesetzer, sondern man hat zu jeder Tageszeit freie Liegen und Daybeds am Pool vorgefunden. Frühstück gab es bis 12 Uhr und auch am Pool konnte man sich Essen und Getränke aus dem Restaurant bestellen und servieren lassen. Insgesamt waren wir mit der Wahl unseres Hotels sehr zufrieden. Man muss aber dazu sagen, dass der Süden von Gran Canaria fast ausschließlich All-Inclusive Touristen oder Pauschaltouristen vorbehalten ist. Zudem ist Playa del Inglés sehr beliebt Party-Touristen – dementsprechend viele Bars und Nachtlokale gibt es hier. Eigentlich wäre das kein Ort, an dem wir typischerweise für eine Reise in Betracht ziehen würden, aber für vier Tage war es in Ordnung.
Fun fact: die Taxis im Süden der Insel sind wohl die günstigsten in Europa (nach eigener Aussage der Taxiunternehmen). Wir haben für 5 Kilometer Fahrt kaum mehr als € 4,- bezahlt.
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Da wir während unseres 4-tägigen Aufenthalts aber nicht nur im Hotel entspannen wollten, haben wir einen Ausflug in den Norden unternommen und sind zum Reserva Natural Especial de los Tilos gefahren und ein bisschen gewandert. Im Norden der Insel ist es sehr grün und es gibt unzählige Wanderwege sowie kleine, ursprüngliche Dörfer.
Zu beachten ist, dass die Straßen dort etwas abenteuerlich sind, das heißt, man kommt nur langsam voran zwischen den Bergdörfern. Nimm dir nicht zu viel vor für einen Tag! Unser Skoda Fabia Kombi ist perfekt für die engen Straßen gewesen, denn die Straßen sind zum Teil richtig eng. Wenn du während deiner Kanaren Rundreise viel wandern möchtest, solltest du dir eine Unterkunft im Norden von Gran Canaria suchen.
Generell kann man Gran Canaria vielleicht so einteilen: im Süden gibt es viele Pauschaltouristen, die hauptsächlich ihren Strandurlaub hier verbringen möchten. Im bergigen Nordwesten ist es sehr ursprünglich und wenn du wandern möchtest, ist das ein wunderbares Gebiet.
Die Hauptstadt Las Palmas ist sehr trubelig und geschäftig, jedoch hast du auch einige Möglichkeiten zum Wellenreiten. Viele Digitale Nomaden lieben Las Palmas, da es sich um eine Stadt mit all ihren Möglichkeiten handelt, die zudem am Meer liegt. Wie an vielen Orten auf den Kanaren ist das Internet meist sehr gut und viele Orte (außer abgelegene Orten in den Bergen) verfügen über Glasfaser-Internet.
Gran Canaria hat uns nicht wirklich abgeholt und hier hätten wir uns wohl nie eine Wohnung gekauft. Die Insel ist uns zu stressig, zu touristisch und zu bevölkert. Wer Party machen möchte, findet hier unzählige Möglichkeiten und auch die Temperaturen sind gefühlt etwas höher als auf Fuerteventura, weshalb die Winter wahrscheinlich noch milder sind als auf Fuerte.
Ich denke nicht, dass es uns für einen Aufenthalt nochmal hierher verschlägt, aber da Gran Canaria nur 2 Stunden mit der Fähre von Fuerteventura entfernt ist und im Hinblick auf Einkaufsmöglichkeiten eine viel, viel größere Auswahl hat, kann es sein, dass wir früher oder später nochmal nach Gran Canaria fahren.
Nach vier Tagen Aufenthalt auf Gran Canaria sind wir mit der Fähre nach Teneriffa gefahren. Teneriffa ist die größte der kanarischen Inseln und in nur 1,5 Stunden mit der Fähre ab Gran Canaria erreichbar.
Nach der kurzen Fahrt sind wir am Hafen von Santa Cruz de Tenerife angekommen und haben erstmal einen großen Supermarkt aufgesucht, um uns für die 4 Tage in den Bergen Teneriffas mit Lebensmittel einzudecken. Wir sind zu Carrefour gefahren, da dieser auch ein gutes veganes Sortiment hat und es Carrefour nur auf Teneriffa und Gran Canaria gibt, leider jedoch nicht auf Fuerteventura.
Nach dem Einkauf haben wir einen Zwischenstopp in San Cristóbal de La Laguna eingelegt und der Ort hat uns wirklich gut gefallen. Die Häuser erinnern uns ein bisschen an jene in Kuba, wobei die Häuser hier wesentlich besser erhalten sind. Nach einem eher nicht so empfehlenswerten Mittagessen sind wir weiter in den Norden in Richtung Parque Rural de Anaga gefahren und schon während der Fahrt waren wir begeistert von der Strecke, die sich durch den Urwald schlängelt.
Unser Ziel in Teneriffa war nämlich nicht der sonnige, eher karge Südteil der Insel, sondern der grüne Norden mit seiner üppigen Vegetation. Karge Landschaften und tolle Sandstrände haben wir auf Fuerteventura zur Genüge, aber grüne Hänge, durch die der Nebel zieht, hatten wir schon ewig nicht mehr. Aus diesem Grund haben wir uns für eine „Höhlenwohnung“ im kleinen Ort Los Batanes entschieden.
Angekommen in dem kleinen Ort mit ungefähr 10 Häusern mussten wir unser Auto bei der lokalen Bar parken und zu Fuß zu unserer Höhle wandern. Aus den versprochenen 5 Minuten sind dann ganz schnell 20 Minuten geworden, da wir Gepäck und Verpflegung über den steilen Weg zur Ferienwohnung schleppen mussten. Bei unserer Unterkunft handelte es sich wirklich um eine alte Höhle, die komplette restauriert wurde und jetzt in modernem Glanze mit Küche, Badezimmer und Grillplatz erstrahlt.
Das schönste war aber sicherlich die Aussicht auf die nebelverhangenen, grünen Berge. Da das eigentlich sehr schnelle Internet für die ganze Zeit unseres Aufenthalts ausgefallen ist, konnten wir so richtig abschalten und die Umgebung genießen. Wir waren so überrascht, wie sehr sich dieser Teil von Teneriffa von dem unterscheidet, was wir bisher von den Kanaren gesehen haben. Nach einem halben Jahr ohne Regen haben wir uns über die täglichen, kurzen Regenschauer und die wolkenverhangenen Berge gefreut.
Der Ort ist ein guter Ausgangspunkt für unzählige Wanderungen in die Umgebung und um zu entspannen. Nach unserem entspannten Aufenthalt sind wir mit der Fähre von Teneriffa nach Gran Canaria gefahren (dort mussten wir umsteigen) und im Anschluss zurück nach Fuerteventura.
Von Teneriffa haben wir während unseres viertägigen Aufenthalts nicht so viel gesehen, wobei es für uns an erster Stelle stand, erstmal einen Eindruck von Insel zu bekommen, ob wir künftig mehr von der Insel sehen möchten. Teneriffa hat uns während unserer Kanaren Rundreise mit dem Auto definitiv mehr überzeugt als Gran Canaria, weshalb wir sicher wiederkommen werden, um mehr von der Insel zu sehen.
Für die nächste Kanaren Rundreise planen wir die kleineren Inseln La Gomera, El Hierro und La Palma ein, denn schließlich wollen wir von allen kanarischen Inseln eigene Eindrücke sammeln.
Zahlreiche weitere Tipps findest du in diesen Kanaren Reiseführern!
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