Wer in den letzten Jahren die Kiteszene ein bisschen verfolgt hat, der ist mit Sicherheit das eine oder andere Mal über ein Kitefoil gestolpert oder hat auch ein Bild davon gesehen. Kitefoils erfreuen sich aber nicht nur an den Binnenseen, Thermikrevieren und Schwachwindregionen zunehmender Beliebtheit, auch am Meer nimmt die Anzahl an Kitefoil-Enthusiasten immer weiter zu.
Doch woran liegt das und warum verfallen immer mehr Kitesurfer dieser Disziplin? Ich für meinen Teil hatte zum ersten Mal bei unserer Ägypten Reise im April die Gelegenheit für eine halbe Stunde ein Kitefoil zu probieren (Vielen Dank an Markus fürs Leihen).
Ich war auch auf der Stelle hin und weg von diesem eigenartigen Gefühl, wenn man die Wasseroberfläche verlässt, aber auch von der Art wie das Foil im Vergleich zu einem regulären Board reagiert.
In diesem Beitrag werden das Kitefoil, die Einzelteile und die Funktionsweise für alle verständlich erklärt.
Um das Kitefoil sicher transportieren zu können und vor allem auch aus Platzgründen kann das Kitefoil in die Einzelteile zerlegt werden.
Der Mast wird auf der einen Seite mit dem Board verbunden und ist auf der unteren Seite die Halterung für den Flügel. Die Mastlänge beim Kitefoil kann variieren und entscheidet im Grunde lediglich darüber wie hoch man mit dem Kitefoil über der Wasseroberfläche fahren kann. In der Regel ist der Mast bei aktuellen Modellen zwischen 90 und 110cm lang. Der Mast sowie die Flügel sind aus ultraleichten und hochfesten Werkstoffen wie Fiberglas, Aluminium und/oder Carbon gebaut.
Der vordere Flügel bestimmt maßgeblich den Auftrieb des Kitefoils, umso größer der Flügel ist umso einfacher ist das Foil zu fahren. Neben dem Auftrieb bestimmt der Frontflügel des Kitefoils auch über die Geschwindigkeit und Wendigkeit des Foils. Mit dem Element Setup von Levitaz kann man mit 12km/h im Schwebezustand fahren. Das ist recht langsam und ist dem großen Frontflügel geschuldet. Aber gerade am Anfang ist man leicht überfordert von allzu hohen Geschwindigkeiten beim Anfahren.
Der hintere Flügel dient dem Kitefoil zur Stabilisierung und ist in der Regel 2,5 bis 3 Mal kleiner als der vordere Flügel. Darüber hinaus weist der hintere Flügel eine negative V-Form auf. Das heißt der hintere Flügel zeigt nach unten, damit der Flügel bei steilerem Winkel nicht aus dem Wasser sticht.
Die Fuselage ist die Verbindung zwischen Mast vorderem Flügel und hinterem Flügel. Dieser Teil des Kitefoils muss ebenso sehr stabil sein und soll natürlich nicht durch Stoßeinwirkung deformiert werden. Um die genannten Teile ordentlich zu verschrauben, hat Levitaz eine kleine Platte am unteren Ende des Mastes verbaut.
Und so sieht das Kitefoil fahrbereit aus. Das sieht Anfangs womöglich kompliziert und umständlich aus, aber mit ein wenig Übung ist das Kitefoil in wenigen Minuten zusammengebaut und der Spaß am Wasser kann dann umso länger dauern.
Das passende Board zum Kitefoil? Hilfreich ist hier schon mal, dass es ein Einheitsmaß gibt, was die Befestigung der Masten betrifft. Das heißt, man kann nahezu jeden Mast auf jedem Board befestigen. Hier muss man allerdings noch grundlegend 2 Systeme unterscheiden: Die reguläre Befestigung mittels 4 Schrauben und die Tuttle Box. Grundsätzlich kompatibel ist die Befestigung mittels der 4 Schrauben. Manche Boards haben eigens für Foils ein Schienensystem am Board um das Foil zusätzlich nach vorne und hinten justieren zu können.
Gerade zu Beginn empfiehlt es sich ein etwas größeres Board zu nehmen. Der Vorteil daran ist, dass der Touchdown, also wenn man aus dem Schwebezustand auf die Wasseroberfläche kommt mit einem größeren Board - vor allem wenn es wie ein Waveboard einen Rocker hat - etwas sanfter ist.
Die Schlaufen beim Kitefoil sind tatsächlich Geschmackssache. Im Grunde kann man auch "strapless", "nur vorne" oder "vorne und hinten" oder "vorne mittig" beginnen. Laut den "alten Hasen" funktioniert es am einfachsten, wenn man die Schlaufen vorne auf beiden Seiten montiert.
Wichtig dabei ist, dass die Schlaufen nicht wie bei einem Twintip Board eng gestellt werden. Es ist gerade am Anfang unglaublich wichtig, dass man zu keiner Zeit zu fest mit dem Board verbunden ist und jederzeit vom Board wegspringen kann.
Im Grunde ganzeinfach, das System ist dasselbe wie bei einem Flugzeug oder einem Kite. Durch die Wölbung an den Flügeln wird genug Auftrieb erzeugt, um den Kiter samt Board in den Schwebezustand zu bringen.
Auftrieb wir dadurch erzeugt, dass das Wasser geteilt und eine Hälfte einen längeren Weg aufgrund der Wölbung im Flügel zurücklegen muss. Umso höher die Geschwindigkeit umso größer ist auch der Auftrieb.
Um das Kitefoil sicher und ohne Beschädigung zu tragen, schultert man es am Besten. Dazu liegt der Mast auf der Schulter und idealerweise zeigt der Flügel nach vorne, da man mit dem Board vor dem Kopf nicht sieht wo man hinmarschiert.
Zu Beginn scheint das Kitefoil sehr unhandlich - gerade im Vergleich zu einem konventionellen Twintip Kiteboard. Aber sobald man die ersten Meter gefahren ist, sind diese Gedanken sofort verflogen.
Wie es weiter geht? Nun geht es ab aufs Wasser! Was man dabei beachten soll und wie man am schnellsten aufs Board kommt, findest du im nächsten Bericht!
Mehr Infos zu Levitaz und unseren weiteren Partnern, findest du auf der Seite Produkt Partner.
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