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Pro Kitesurfer Interview: Paula Novotná

Paula Novotná ist eine äußerst erfolgreiche Profi Kitesurferin aus der Tschechischen Republik. Mit ihren 23 Jahren hat die bildhübsche Sportlerin bereits alle Höhen und Tiefen des Profisports miterlebt. Gesponsert wird die Athletin von North Kiteboarding, ION, 69 Slam, Lifefood und Ocean Sunglasses.

 

Aktuell liegt Paula im weltweiten Ranking auf Platz 5 in den Freestyle Bewerben der Damen.

 

Wir haben Paula im April gleich nach dem ersten Worldcup Tourstop in Somabay getroffen. Sie ist öfters hier erzählt sie uns sehr offen. Zum Trainieren, der ablandige Wind zaubert vor das 7bft Kitehouse eine perfekte Flachwasserpiste und macht es somit zum idealen Trainingslager für Free- und Wakestyler. Weiter erzählt sie uns, dass der nächste Tourstop in Leucate - Frankreich ist, dort herrscht Starkwind und darum ist die Somabay das ideale Trainingslager für sie.

 

Paula spricht mit uns in Englisch, das folgende Interview wurde von uns übersetzt.

 

10 schnelle Fragen, damit wir dich besser kennen lernen

  1. Morgens Kaffee oder Tee? Kaffee
  2. Lieblingsfarbe? Blau
  3. VW Bus oder BMW? VW Bus
  4. Highheels oder Sneakers? Sneakers
  5. Blond oder Brünett? Brünett
  6. Android oder Iphone? iPhone
  7. Mojito oder Caipi? Caipi
  8. Vegetarisch oder Fleisch? Veggie
  9. Radfahren oder Laufen? Laufen
  10. Skifahren oder Snowboarden? Snowboarden

Wo und wann hast du zum Kitesurfen begonnen?

Meine Eltern kiten seit 12 Jahren, wir waren immer viel unterwegs und eines Tages haben sie mir das Kitesurfen beigebracht. Inzwischen kite ich aber seit 9 Jahren. Meine Eltern sind gemütlicher geworden und kiten nurmehr in der Welle.

 

Zum Kitesurfen begonnen habe ich in Lefkada - Griechenland - und im Anschluss waren wir dann an in Deutschland an der Ostsee und dort habe ich die ersten Turns und Höhe fahren gelernt.

Wie lange bist du bereits ein Pro Kitesurfer?

Seit 3 Jahren reise ich nun schon als Profi Kitesurferin durch die Welt. 

Wo war dein erster Wettbewerb?

Mein erster Wettbewerb war in Polen. Ich war sehr motiviert und dachte ich könnte auf den vorderen Plätzen landen. Leider kamen mir die Bedingungen nicht entgegen, es war sehr böig. Danach bin ich nach Südafrika um genau diese Bedingungen zu trainieren und im Anschluss bei den europäischen Bewerben zu punkten.

Warum hast du dich dafür entschieden Pro Kitesurferin zu werden?

Nachdem mir meine Eltern Kitesurfen beigebracht hatten, wollte ich nur mehr Kitesurfen. Sobald es die Schule zulies und ich irgendwie Zeit hatte, wollte ich sofort Kitesurfen gehen. In Tschechien gibt es nicht besonders viele oder gute Spots, deshalb habe ich immer versucht meine Eltern zu überreden in den Ferien mit dem Wohnmobil loszufahren.

Und an all den Stränden wo wir waren habe ich Pro Kitesurfer getroffen, mir wurde schnell klar das dies der einzige Job ist, bei dem man täglich Kitesurfen kann und das ist es, was ich wollte. Ich hatte immer dieses Ziel vor Augen, ich wollte nur kiten und dafür habe ich richtig hart trainiert. And now I am living my dream!

Wer war dein erster Sponsor?

North Kiteboarding unterstützt mich seitdem ich die ersten Bewerbe gefahren bin. Zuerst war das ein großer Shop in Tschechien und erst später wurde ich von North ins International Teamkader berufen.

Was gefällt dir besonders gut daran und was gefällt dir überhaupt nicht daran eine professionelle Kitesurferin zu sein?

Ein Pro Kitesurfer zu sein ist wie immer im Urlaub zu sein. Auf der anderen Seite haben wir aber dennoch viele Aufgaben neben dem Kitesurfen zu erledigen. Für die Medien muss ich ständig Bilder und Videos machen und natürlich auch auf mein Image achten.

Das ständige Reisen ist ebenfalls anstrengend, alle 2 Wochen an einem neuen Ort, ständig am Flughafen, aber dafür genieße ich die Zeit am Strand umso mehr.

Als Pro Kitesurferin bist du viel unterwegs. Wie ist es als Frau alleine zu reisen? Gibt es Momente wo du dich unwohl fühlst?

Normalerweise reise ich mit meinen Freunden von Tourstop zu Tourstop. Wenn ich allerdings nach Hause fliege oder von dort wegfliege dann bin ich immer alleine unterwegs, es gibt neben mir keine Pro Kitesurfer in Tschechien.

Als Frau ist es natürlich ab und zu nicht einfach, man muss eben auch immer darauf achten in welchem Land man unterwegs ist. Die Leute in Brasilien zum Beispiel reagieren ganz anders als in Arabischen Ländern. Wenn man hierzu ein paar Regeln beachtet, dann wird man überall auf der Welt gut aufgenommen.

Wieviele Tage im Jahr bist du unterwegs?

Ich denke ich bin 2-3 Monate im Jahr zuhause und den Rest vom Jahr bin ich unterwegs. 

Hast du einen Tipp für allein reisende Frauen, worauf sie immer achten sollten?

Am besten ist immer einen Mann um dich zu haben. Wenn du an einem Ort bist, den du nicht kennst, versuche nicht mit jedem Menschen um dich herum zu sprechen und womöglich deine Angst zu signalisieren. Man muss als Frau immer vorsichtig sein.

 

Letztes Jahr habe ich in Caracas - Venezuela meinen Flug verpasst, es war 21.00 Uhr abends ich war allein und hatte natürlich kein Hotel. Ich war leicht panisch, den Caracas ist einer der gefährlichsten Orte der Welt. Ich habe blonde Haare und blaue Augen, jeder am Flughafen hat mich angestarrt, ich hatte richtig Angst. Ich habe dann einen Freund in Venezuela angerufen und er hat ein Hotel arrangiert und mich mit dem Taxi abholen lassen.

Warst du schon einmal bei uns in Österreich zum Kitesurfen?

Ja, klar. Ich bin jedes Jahr in Podersdorf am Neusiedlersee während des Tourstop. Aber ich war auch schon einmal am Traunsee zum Kitesurfen, it's a magical place! Stefan (Stefan Spießberger - North Teamrider), ein Freund von mir lebt dort und war mit mir dort Kitesurfen. Im Winter bin ich übrigens sehr oft zum Snowboarden in Österreich

Wieviel Kg Gepäck schleppst du auf Reisen mit dir rum?

Ich habe immer sehr viele Sache mit, ich habe immer am meisten Gepäck von allen. In der Regel reise ich mit mindestens mit 60kg Gepäck. Ich habe eine Menge Ausrüstung und ich bin ein Mädchen. Ich mag nicht nur die lebenswichtigen Sachen bei mir haben, ich bin das ganze Jahr unterwegs da braucht man ab und zu etwas mehr.

 

Wieviele Kites und Boards hast du immer dabei?

2 Boards eines davon ist nur Reserve. Und normalerweise habe ich zwischen 4-6 Kites in der Tasche, das kommt auch auf die Windbedingungen vor Ort an.

Wie finanziert man das viele Reisen? Kommen dafür die Sponsoren auf?

Meine Sponsoren bezahlen mir ein Gehalt, von diesem Geld muss ich auch alle meine Reisen finanzieren.

Wie sieht dein Arbeitstag aus wenn du unterwegs bist?

Ich stehe zwischen 8 und 9 Uhr auf, wenn ich morgens laufen gehe natürlich etwas früher. Ich gehe sehr gerne laufen und wenn ich es nicht schaffe morgens zu laufen und ich komme auch nicht aufs Wasser, dann laufe ich abends noch eine große Runde oder ich gehe ins Fitness Studio. Laufen habe ich übrigens von meiner Mutter, die läuft auch sehr gerne und viel.

Nach dem Morgensport gehts zum Frühstück und dann kommt es auf die Bedingungen vor Ort darauf an ob ich Vormittags oder Nachmittags Kitesurfen gehe. Aufgrund meiner vergangenen Verletzung muss ich sehr hart trainieren um vorbeugend die Muskeln zu stärken, damit mir so eine Verletzung nicht noch einmal passiert. 

 

Weiters muss ich im Laufe des Tages auch meine Social Media Kanäle betreuen, Mails von meinen Sponsoren beantworten. Aber eigentlich mag ich das gar nicht so gerne, ich bin ein sportlicher Mensch, habe gerne Spaß mit meinen Freunden und bin gerne am Strand und nicht vor dem Laptop.

 

Nebenbei studiere ich auch noch und zwar Business Management, ich bin im dritten Jahr und werde heuer fertig. Es ist sehr schwierig für mich das alles unter einen Hut zu kriegen und du brauchst wirklich eine große Portion Selbstmotivation um an den schönsten Orten der Welt zu lernen.

Wie sieht dein Training am Wasser aus? Nimmst du dir an einem bestimmten Tage ein bestimmten Trick vor?

Das hängt mitunter auch von dem jeweiligen Kitespot ab wo ich gerade bin. Wenn ich perfekte Bedingungen habe mit Flachwasser und konstanten Wind, dann trainiere ich neue Tricks. Aber wenn ich Kabbelwasser oder leichte Wellen habe dann festige ich Tricks, die ich bereits kann, damit ich diese auch in meinen Heats gut rüber bringe.

Die Bedingungen machen einen Riesenunterschied, bei den Wettbewerben haben wir meist leider keine so tollen Bedingungen wie hier in der Somabay.

Wenn ich neue Tricks lerne, dann habe ich auch gerne jemanden am Strand, der mir zusieht und mir sagt, was ich falsch mache. Meist ist das mein Bruder, wenn wir im Sommer 2 Monate in Griechenland verbringen.

Wie sieht deine Ernährung aus, verfolgst du einen speziellen Diätplan?

Ich musste meine Ernährung nach meiner Knieverletzung umstellen. Ich war zuhause und hatte ein straffes Reha Programm und ich wollte unbedingt wieder in Form kommen. Ich musste eine Menge Proteine essen, das ist gut für den Muskelaufbau und die Muskeln schützen mich vor einer erneuten Verletzung.

Ich esse gerne Gemüse und ich liebe Früchte. Ich ernähre mich insgesamt sehr gesund. Selbst wenn du unterwegs bist, gibt es immer eine Alternative zu Pommes Frites.

Alle Mädels an der Kitestation tuscheln und bewundern die letzten Tage schon deinen perfekten Po. Verfolgst du ein spezielles Training?

(lacht, etwas verlegen) Nein, dafür habe ich kein bestimmtes Training. Wie bereits erwähnt laufe ich sehr gerne und bin insgesamt sehr sportlich. Ich rate allen Leuten da draußen mindestens eine halbe Stunde Sport am tag zu machen.

Liebe Paula, vielen Dank für deine Zeit und deine ausführlichen Antworten, wir drücken dir die Daumen und wünschen dir alles Gute für die bevorstehende Saison!

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