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Einmal quer durch die Toskana

Talamone in der italienischen Toskana

Eigentlich habe ich die Toskana gehasst. Ein verregneter, überteuerter und durch-und-durch nerviger Trip hat mich schwören lassen: Nie mehr fahre ich in die Toskana. 

 

Ein paar Jährchen später sind diese negativen Erinnerungen schon verblasst und ich habe mich auf einen Zwischenstopp in der Toskana eingelassen, bevor es für uns mit der Fähre nach Sardinien gehen sollte.

 

Was soll ich sagen? Jetzt liebe ich die Toskana und kann mich an der hügeligen Landschaft mit den pittoresken Städtchen gar nicht mehr satt sehen. Und das Essen? Vor ein paar Jahren habe ich mir in Florenz noch geschworen, dass ich nie wieder eine toskanische Pizza anrühre, jetzt kann ich von Wildschweinsalami und Parmigiana (nicht zu verwechseln mit dem allseits beliebten Käse) nicht mehr genug bekommen. 

 

Aber von Anfang an... Mit unserem geliebten VW-Bus Luigi haben wir uns Mittwoch Abend in Richtung Süden begeben und nach einem Zwischenstopp in Udine für Pizza und Shopping bei Decathlon haben wir um Mitternacht einen Rastplatz nahe Bologna aufgesucht und ein kurzes Schläfchen eingelegt. 

 

Mit dem VW Bus durch die Toskana - Zwischenstopp in San Gimignano

Um 6 Uhr morgens sind wir nach Caffè und Cornetto beim Autogrill weitergefahren. Ich habe schon öfter von San Gimignano gelesen und als ich das Schild an der Autobahnabfahrt sah, wollte ich unbedingt einen Zwischenstopp einlegen. Schon von weitem sieht man die Türme der mittelalterlichen Stadt, die auch das Manhatten Italiens genannt wird. San Gimignano ist bei Toskana-Reisegruppen ein Fixpunkt, sodass wir um 8 Uhr morgens das noch verschlafenes Ortszentrum ganz für uns alleine hatten. Nur die Marktstände im Ortszentrum haben ihre Waren schon aufgebaut, sodass wir vom Hauptplatz leider nicht viel sehen konnten.

Der Ausblick auf die grünen, mit Weinreben bewachsenen Hügel der Toskana ist einfach atemberaubend. Im Mai ist morgens die Luft noch kühl und der Morgentau glitzert auf den Weinblättern. Wunderschön. 
Nach einem zweiten Frühstück und einem Rundgang durch die Stadt haben wir das Geschehen auch schon wieder verlassen, da nun langsam die Reisegruppen das Städtchen San Gimignano eroberten. 

San Gimignano in Italien

Wer diese wirklich wunderschöne Stadt in Ruhe erleben will, für den ist der Tagesbeginn die beste Zeit.


Die wilde Maremma - Zwischen Wildschweinen und etruskischen Stränden

Die Maremma ist die südlichste und wohl auch unbekannteste Teil der Toskana. Während Florenz, Siena und Pisa das ganze Jahr massenhaft Touristen anziehen, ist die Maremma nur in den heißen Sommermonaten vor allem bei italienischen Urlauber heiß begehrt.

 

Unser erster Stopp war Marina di Grosseto. Eigentlich ein wenig ansprechender, künstlich geschaffener Badeort, wie es sie zuhauf an der italienischen Küste gibt. Andererseits gibt es hier einen tollen Kitebeach und super Windbedingungen. Als Zwischenstopp für eine Nacht ideal. Der Wind war perfekt und so verbrachten wir einen geruhsamen ersten Urlaubstag am Strand.


Kitespot Grossetto in der italienischen Toskana

Marina di Grosseto bietet abends zwar einige Lokalitäten zum Essen, viel mehr lohnt sich aber die 5-minütige Fahrt nach Castiglione della pescaia. Der kleine Ort hat eine sehr charmante Altstadt mit vielen gemütlichen Bars und Restaurants. Bei unserem Besuch war ziemlich viel los, da der Giro d'Italia am Nachmittag durchgefahren ist. Ein Besuch ist Castiglione auf jeden Fall wert.

Am nächsten Morgen sind wir in Richtung Talamone aufgebrochen, dass südlich des Parco Nazionale della Maremma liegt. Hier gibt es einen bekannten Kitespot, der bei fast allen Windrichtungen befahrbar ist. Mehr dazu gibt es in unserem Spotguide.

 

Talamone ist ein wunderschönes Dörfchen, das über den Klippen am Meer thront. Auf keinen Fall solltet ihr das Frühstück und den Aperitivo in der Bar Centrale verpassen. Hier trifft sich der ganze Ort auf ein Schwätzchen und auch das kleine, täglich wechselnde Essens-Angebot ist hausgemacht und schmeckt herrlich. Einzig die Pizzerien sind in diesem Ort nicht vorhanden. Als Trost gibt es hervorragendes Eis in der örtlichen Gelateria.

 

Direkt am Kitespot gibt es einen Parkplatz, auf dem man auch mit dem Bus oder Wohnmobil übernachten kann für € 5 pro Tag. Am Wochenende ist der Parkplatz ziemlich gefüllt, da sich die Kiteszene aus Rom hier auch gerne trifft. Der Parkplatz ist bis Ende Mai nur am Wochenende zu bezahlen. Es gibt hier keine Toiletten oder Duschen.

An einem etwas regnerischen Nachmittag haben wir uns Orbetello und Porto Ercole angesehen, die über eine Straße quer über die Lagune erreichbar sind. Von Porto Santo Stefano kann man mit der Fähre auf die Insel Giglio fahren, die durch das Kreuzfahrtunglück der Costa Concordia zu zweifelhaftem Ruhm gelangt ist.

 

Zeitlich haben wir es in den Maremma-Nationalpark nicht mehr geschafft, aber das haben wir für den nächsten Besuch fix einplant.

 

Von Piombino haben wir dann die Fähre nach Sardinien gebucht.

Der schiefe Turm von Pisa - schiefer als gedacht!

Nach 11 aufregenden Tagen in Sardinien haben wir auf dem Rückweg nach Österreich noch einen Zwischenstopp in Pisa eingelegt. Auch hier waren wir wieder sehr froh, bereits um 9 Uhr vor Ort zu sein, um vor den Reisegruppen den schiefen Turm von Pisa betrachten zu können.

 

Und er ist tatsächlich richtig schief! Auf Bilder kommt es gar nicht so richtig rüber, wie schief der Turm eigentlich ist. Nach den obligatorischen "Ich-halte-den-Turm-vom-Umkippen-auf" Fotos haben wir die Stadt schnell wieder verlassen, da sich nun die Ströme der Reisegruppen versammelt haben und mit ihnen auch die Taschendiebe, vor denen die sehr präsente italienische Polizei gewarnt hat.

Raus aus der Stadt und nach einer 8-stündigen Fahrt mit unserem Luigi sind wir vollgepackt mit Erinnerungen und tollen Erlebnissen wieder zuhause eingetroffen. 

Die "Spiagge bianche" von Vada

Eine der größten Umweltsünden Italiens ist wohl in Vada geschehen. Eine Sodafabrik hat vor vielen Jahren Abwässer in das Meer geleitet. Dadurch wurde sowohl der Sand weiß gebleicht und das Meer hat seine Farbe in ein karibisches Türkisblau geändert. Was beim Blick in Richtung Meer wirklich schön aussieht, hat trotzdem einen faden Beigeschmack.

 

Anscheinend werden zwar keine Abwässer mehr in das Meer geleitet, aber beim Blick über die Schulter sieht man die Fabrik als Mahnmal dieser Umweltsünde. Die weißen Strände von Vada sind nun eine Touristenattraktion geworden, aber wir wollten hier trotzdem keinen Strandtag verbringen.

 

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