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Wie erlerne ich eine Sprache sinnvoll?

Trullis in Alberobello in Italien

Ich stelle mir kurz mal die Henne-Ei-Frage. Was war vorher? Meine Liebe zu Italien oder ist durch das Erlernen der Sprache mein Fernweh nach Italien entstanden?

Ein kurzer Rückblick auf meinen Lebenslauf. Als vierzehnjähriges Mädchen an einer Tiroler Schule musste ich mich plötzlich entscheiden: Will ich Französisch oder Italienisch lernen? Hm… Als Teenager sind ganz andere Sachen wichtig, als die Entscheidung für eine Sprache. Im Nachhinein betrachtet hat diese Entscheidung aber mein Leben in vielfacher Hinsicht beeinflusst. Nach einem Gespräch mit meiner Mutter habe ich mich aus Vernunftsgründen für Italienisch entschieden. Italien ist ein Nachbarland von Österreich, Frankreich nicht. In Italien waren wir schon öfter im Urlaub, in Frankreich noch nie. Viele italienische Touristen kommen nach Tirol, Franzosen nur vereinzelt.

 

5 Jahre lang habe ich mich durch die italienische Grammatik gekämpft, sinnlose Sätze aus dem Schriftverkehr auswendig gelernt und schließlich ziemlich ordentlich in Italienisch maturiert. 

Mein Lebensweg führte mich dann an eine Fachhochschule und wieder stand ich vor der Entscheidung: Italienisch Fortgeschritten, Französisch oder Spanisch Anfänger. Ich habe mich dann für Italienisch Fortgeschritten entschieden und es bis heute nicht bereut. Durch meine bisherigen Kenntnisse konnte ich dem Unterricht leicht folgen und schließlich auch ein Auslandssemester in Venedig mit einer lieben Freundin absolvieren. Und hier ist meine Liebe zu Italien aufgeblüht. Erst wenn man in einem Land zusammen mit einheimischen Leuten lebt und sich mit eben diesen gut verständigen kann, versteht man die Mentalität und Lebensweise. Gerade Italiener sind nicht dafür bekannt, dass sie besonders gut Englisch sprechen. Wenn ich aber mit einem Italiener in zusammenhängenden Sätzen Italienisch sprechen kann, wird einem erst bewusst, wie gastfreundlich und herzlich diese Leute sind. Wir wurden zum Essen eingeladen, sogar zu einer Verlobungsfeier und haben bei unseren Reisen in die relativ unbekannten südlichen Regionen viele Freunde und interessante Leute kennengelernt, die uns einen tollen Einblick in dieses wunderbare Land gegeben haben.

Beruflich bin ich im Tourismusbereich angesiedelt und kann auch hier meine Italienisch-Kenntnisse laufend einsetzen. Durch den Kontakt zu den Italienern fällt es mir auch entsprechend leichter, die Einwohner in Bezug auf Reisegewohnheiten einzuschätzen.

 

Nun hat leider nicht jeder die Möglichkeit einen sechsmonatigen Auslandsaufenthalt mit dem Beruf zu vereinbaren. Ich finde aber nach vor, dass man eine Sprache am besten vor Ort im jeweiligen Land lernt. Aus heutiger Erfahrung würde ich eine Sprachreise nach Italien buchen und bei einer Gastfamilie wohnen. So kann man das Gelernte sofort umsetzen und erlebt das Familiengeschehen hautnah mit. Viele Sprachreisen bieten die Möglichkeit aus mehreren Städten zu wählen, ich würde mich wahrscheinlich für Rom oder Florenz entscheiden, da man auch gleich ein umfangreiches kulturelles Angebot nutzen kann. 

 

Ich kann jedermann eine Sprachreise ans Herz legen, denn mit den erworbenen Sprachkenntnissen versteht man Land und Leute einfach noch viel besser.

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