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Auszeit in Kärnten - Ein Plädoyer für echtes Essen!

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Manchmal braucht man eine Auszeit. Auch wenn es nur zwei Tage sind, rücken neue Eindrücke und Ansichten wieder alles ins rechte Licht. 

So eine Auszeit haben wir im Kärntner Gailtal und Lesachtal verbracht. Schon viele Male sind wir auf dem Weg zum Kitesurfen am Lago di Santa Croce vorbeigefahren, aber nie abgebogen. Wir haben uns schon sehr darauf gefreut, ein Wochenende in dieser etwas abgelegenen und idyllischen Region zu verbringen. Und können nur jedem raten, der auf der Suche nach Ruhe ist, ein paar Tage hier zu verbringen - "Heidi-Idylle" ist hier garantiert. 

Dieser Teil von Kärnten ist etwas abgelegen von der Autobahn und auch den klassischen Reisezielen in Kärnten wie dem Wörthersee oder dem Ossiacher See. Umso mehr freut es mich, dass sich die Region einiges einfallen hat lassen, um für Reisende ein spannendes Ziel zu werden. 

Slow Food Travel in Kärnten

Das Lesachtal und das Gailtal sind die weltweit erste "Slow Food Travel" Region. "Slow Food" ist ja vielen schon lange ein Begriff, umso schöner wenn diese Bewegung jetzt auch in Österreich immer stärker wird.

Ich finde es einfach toll, wenn sich Betriebe auf alte Traditionen und auch Stärken besinnen und eine Alternative zur großen Nahrungsmittelindustrie bilden, die nämlich immer nur eines will: unser Geld. Umso besser, wenn es regionale Produzenten gibt, von denen natürlich auch die einheimische Bevölkerung profitiert. Dieses Wissen um traditionelle Landwirtschaft sollte auf keinen Fall verloren gehen!

Und das meine ich mit "Iss echtes Essen". Nahrungsmittel, die nicht industriell verarbeitet werden und deren Herkunft man nachverfolgen kann.

 

Geschmackserlebnisse in Kärnten - Das musst du probieren!

Natürlich durften wir auch von den schmackhaften Produkten probieren. Am ersten Abend waren im Gasthof Grünwald in St. Daniel, das uns schon mal auf äußerst geschmackvolle Weise präsentiert hat, was denn so wächst und produziert wird in der Region. Von außen ist der Gasthof relativ unauffällig, aber die Gaststube ist wunderschön eingerichtet und das Essen ein wahrer Hochgenuss. Schon lange habe ich keine Kärntner Kasnudl mehr gegessen und noch gar nie eine süße, die mit Couscous gefüllt wurde. Ein echtes Highlight!

Rosa's Brot im Alpenhotel Wanderniki

Ich habe mich schon öfter mal im Brot backen versucht, aber so richtig gelingen wollte mir es nie. Immer essbar und gut, aber so wie bei Oma Rosa im Alpenhotel zum Wanderniki hat es leider nie geschmeckt. Umso besser, dass sie uns eine Kostprobe für zuhause mitgegeben hat. Die rüstige und ziemlich coole Oma hat uns mit einer ordentlichen Portion guter Laune gezeigt, wie das Brotbacken so läuft! Unglaublich, dass sie in Handarbeit mal so auf die Schnelle aus 15 Kilogramm Mehl Brot herstellt! Nicht umsonst ist das Brot auch Weltkulturerbe des UNESCO.

Ihr Geheimnis ist der 3 Tage lang handgezüchtete Sauerteig - dann braucht das Brot auch keinen Germ (Hefe). 


Und wenn man das steile Lesachtal mal so von oben betrachtet, dann weiß man, wie hart die Arbeit der Landwirte sein muss und um wieviel härter sie noch vor einigen Jahrzehnten gewesen sein muss. Meinen Respekt für so viel Enthusiasmus, Engagement und Liebe zur Heimat, die man mitbringen muss, um hier zu leben. 

 

Natürlich durften wir Rosas Brot dann noch warm mit vielen selbstgemachten Produkten bei einer "Morende" verkosten. Bei einer "Morende" (bei mir in Nordtirol auch "Marende" oder in Italien "Merenda" genannt) wird ganz klassisch "gejausnet" mit allem was der Vorratsschrank so hergibt. Wieder mal ein Essen, bei dem man nicht aufhören, weil es sooo gut schmeckt. Am besten haben mir übrigens die selbst gezogenen und sauer eingelegten Kürbisse und Gurken geschmeckt. 

Der "Gott" des guten Geschmacks - Zu Gast bei Edelgreissler Herwig Ertl

Regionale Produkte müssen auch nicht nur klassisch zu regionalen, traditionellen Gerichten verarbeitet werden. Herwig Ertl ist einer der es schafft, dass man plötzlich Dinge und Konsistenzen schmeckt, die man noch nie im Leben probiert hat.

 

Der Querdenker und Exzentriker mag nicht jedermanns Fall sein, aber er schafft es, dass das Wort "Gaumensex" oder "Foodporn" eine völlig neue Bedeutung erhält. Er kombiniert zwei oder drei Zutaten aus dem Alpe-Adria Raum und plötzlich explodieren im Mund die Geschmacksnerven. Wow, kann ich nur sagen! Der Edelgreissler ist immer auf der Suche nach den besten Produkten aus Österreich, Italien und Slowenien und kreiert kleine Löffelchen, die besser nicht schmecken könnten. Nach 16 kleinen Löffeln dieser Köstlichkeiten ist man satt, aber hauptsächlich weil irgendwann der "Geschmacksoverload" erreicht ist und nicht, weil der Bauch so voll ist. 

 

Und übrigens bin ich froh, dass ich nicht in der Nähe des Edelgreisslers wohne. Dann wäre ich nämlich regelmäßig pleite, denn die genialen Produkte, die man bei ihm in der Greisslerei kaufen kann, lassen einem schon von weitem das Wasser im Mund zusammenlaufen. 

Wer auf der Durchreise in Kötschach-Mauthen vorbeikommt, sollte sich das Spektakel bei ihm auf keinen Fall entgehen lassen!

Tipps für den Zwischenstopp in den Slow Food Travel Region

Sissy und Stefanie Sonnleitner

Die zwei Sonnleitner Damen sind ein lustiges Gespann. Mama Sissy tritt im traditionellen Dirndl auf und ist eine bekannte und bodenständige Köchin. Die flippige Stefanie bringt Schwung in die Biedermeier-Stube und plädiert für pflanzenbasierte Ernährung. Gemeinsam schaffen sie die Hürde zwischen Tradition und Trend. Mit dem vegangen Schlaraffenlandfrühstück und dem pflanzlichen Monatsmenü bringen sie viel Pfiff ins beschauliche Kötschach-Mauthen. Ich fand das vegane Beef Tatar übrigens ziemlich genial!
Auf der Durchreise unbedingt einen Zwischenstopp bei den sympathischen Damen im Sonnleitner einlegen.

Weißer Landmais bei Sepp Brandstätter

Landmais klingt langweilig? Nicht am Hof von Sepp Brandstätter. Der leidenschaftliche Landwirt erzählt mit vielen Anekdoten wie er gegen die großen Nahrungsmittelproduzenten wie Monsanto für eine bessere Landwirtschaft kämpft. Ein Abstecher für eine Führung durch die Produktion lohnt sich auf alle Fälle. Außerdem darf man dann ein paar Köstlichkeiten aus dem weißen Landmais probieren, sehr empfehlenswert! Der hier produzierte Landmais ist übrigens glutenfrei.

Der Daberer. Das Biohotel

Echt schade.... dass wir hier nicht übernachtet haben. Wie gerne hätte ich an der morgendlichen Yoga-Stunde teilgenommen, in der man statt berieselnder Yoga-Musik nur das Rauschen des Baches hört. Und wie gerne hätte ich in einem der tollen Weitblick-Zimmer mit Blick über das ganze Tal übernachtet. Tja, vielleicht bei der nächsten Durchreise.

Aber immerhin haben wir gespeist wie die Könige im Biohotel Daberer. Ganz besonders begeistert hat mich der Maibock in der fantastischen Weichsel-Sauce.

Mein Hoteltipp für eine kleine Auszeit am Wochenende in Kärnten!

Hansbauerhof

Ich mag es, wenn ich von Kuhglocken geweckt werde. Und ich mag es, wenn ich vor der Haustüre tolle Spazierwege vorfinde und noch vor dem Frühstück auf Entdeckungstour gehen kann. Wir haben im Hansbauerhof in einem riesengroßen Appartement übernachtet. Eigentlich haben hier 4 Personen locker Platz und können sich auch selbst verpflegen. Ideal für den Urlaub mit der ganzen Familie. Wir hatten auch noch traumhaftes Frühsommer-Wetter, perfekt um die Umgebung zu entdecken!

Mühlenwanderung im Lesachtal

In Maria Luggau, dem letzten Ort im Lesachtal vor der Osttiroler Grenze trifft man auf die agile Brigitte Lugger, die mit ihrem Mann Leopold den Mühlenwanderweg im Tal der 100 Mühlen in Schuss und das Handwerk am Leben erhält. An der geführten Mühlenwanderung kann man übrigens teilnehmen, nähere Infos zu den Uhrzeiten findet man hier. Ein ganz besonderes Highlight ist die Filmvorführung im selbst gebauten Kino, einfach toll, was die beiden hier am Leben erhalten. 

Schloss Lerchenhof in Hermagor

Wer sich wie ein Schlossherr fühlen will, ist im "Biedermeier Schlössl Lerchenhof" gut aufgehoben. Das Hotel, das zu den "Schlosshotels und Herrenhäusern" gehört, ist ein richtiges Hideaway mit romantischem Garten und individuell gestalteten Zimmern. 
Genießer kommen hier natürlich auch auf ihre Kosten. In der hofeigenen Produktion wird der "Gailtaler Speck" in Kombination mit Wein aus Kärnten zum "KärntenWeinSpeck". Ein edles Produkte, das mindestens 12 Monate reift und so einen unvergleichlichen Geschmack hat.

Hier unbedingt einen Stopp einlegen und einfach genießen!

Wir waren auf dieser Reise mit unseren Reiseblogger Kollegen unterwegs. Weitere Artikel dieser Reise findest du hier:

Vielen Dank an die Kärnten Werbung und NLW-Tourismus, die uns zu dieser Reise eingeladen haben. Alle Meinungen und etwaige Begeisterungsstürme entstammen jedoch unserem Mund.

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