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7ways2travel - Camping-Abenteuer am höchsten Campingplatz Österreichs

[Entgeltliche Einschaltung] "Wie viele Abenteuer hat die Vernunft schon erlebt?" Vernünftig wäre es gewesen, wenn wir wie immer mit dem VW Bus zum Campen gefahren wären. Aber da es für uns immer ein bisschen abenteuerlich sein muss, haben wir beschlossen mit dem  süßen, kleinen Suzuki Ignis und unserem Vorzelt von Outwell, das wir eigentlich als Vorzelt für den Bus benutzen, das man aber auch "Stand-Alone" nutzen kann, auf den wahrscheinlich höchsten Campingplatz Österreichs auf über 1.800 Metern Seehöhe zu fahren. 

 

Normalerweise zieht es uns eher in wärmere Gefilde, aber da sich direkt vor dem Campingplatz ein traumhaft türkiser Gebirgssee befindet, den wir unbedingt mit dem SUP erkunden wollten, haben wir uns für eine Fahrt in das "Grenzgebiet" zwischen Tirol und Vorarlberg entschieden. 

Was nehmen wir zum Zelten mit?

...sollte die Frage eigentlich lauten, aber bei uns eher: "Welches Equipment hat im Suzuki Ignis überhaupt Platz?" Was wir dabei festgestellt haben? Wir sind sehr gut Bus-Camper, aber ziemlich schlecht ausgestattete Zelt-Camper. Gerade das hat es aber umso spannender gemacht! Zuerst muss ich sagen, dass wir das Raumangebot im Ignis ziemlich unterschätzt haben. Auf den Bildern hatte er für mich eher Fiat Panda Größe und ich habe überlegt, was wir alles daheim lassen müssen. Aber entgegen meiner falschen Einschätzung hatten wir ziemlich viel Platz. Unsere zwei SUP's haben wir auf den Dachträger gepackt und befestigt, der vorhandene Dachträger hatte die optimalen Maße für die zwei Boards.

Wie bei jedem Auto haben wir die Rücksitze umgeklappt und konnten erstaunlich viel verstauen. Unser 25 Kilogramm schweres Vorzelt nimmt einiges an Platz weg - zusätzlich hatten wir zwei Schlafsäcke, mehrere Iso-Matten, auf den wir geschlafen haben, 2 Paddel, 2 Luftpumpen (eine für's Zelt und eine für die SUP's), Handtücher, zwei klappbare Sessel, Kleidung, unsere Fotoausrüstung mit Stativ, Schuhe, Getränke, Kabeltrommel, Wanderruck und einen Laptop mit dabei. Das ist ganz schön viel Zeug, aber trotzdem hatten wir alles problemlos Platz und hätten sogar noch Platz für Polster gehabt, die wir natürlich vergessen haben. 

Normalerweise ist unser Bus jederzeit abfahrbereit zum Campen hergerichtet, sodass wir nur mehr den Kühlschrank einschalten und ein paar Kleinigkeiten einräumen müssen. Wir waren aber noch nie gemeinsam zum Campen mit dem Zelt und dementsprechend vergisst man natürlich ein paar Kleinigkeiten. Aber schließlich wollten wir ein Abenteuer erleben und nicht zum Glamping.

Auf dem Weg ins Paznauntal

Die erste kleine Hürde bescherte uns das Navi, von dem wir dachten, dass es nicht funktioniert, da wir keine Adresse eingeben konnten. (Wer liest schon die Gebrauchsanleitung?) Allerdings war das Navi im Suzuki Ignis mit einer Sicherheitsfunktion ausgestattet, sodass man nur eine Adresse eingeben kann, wenn das Auto steht. Da wir allerdings zu zweit fahren und die Strecke schon zum großen Teil kannten, wollten wir die Zieladresse erst kurz vorher eingeben, was eben während der Fahrt nicht möglich ist. Wie was dazu gelernt!

Auf der Fahrt nach Galtür

Gestartet sind wir in Mondsee am vormittags am Freitag vor Pfingsten, so konnten wir dem größten Verkehr am Nachmittag und Abend entgehen. Unser Ziel - der Campingplatz Zeinisee - sperrt nämlich erst am 1. Juni auf und das zurecht, wie du später noch lesen wirst. Von Mondsee sind wir über Innsbruck in Richtung Landeck gefahren und dann ins Paznauntal abgebogen. Das Paznauntal ist für Wintersportler der Hotspot. Vor allem der Ski- und Partyort Ischgl gehört zu den beliebtesten Skiorten der Alpen.

 

Zu unserem Reisezeitraum Anfang Juni befindet sich das Paznauntal allerdings noch in einer Art Sommerschlaf. Der Großteil der Hotels und Restaurants hat geschlossen, man ist also gut beraten, sich auf Selbstversorgung einzurichten. Etwas 3-4 Kilometer vom Campingplatz entfernt gibt es einen Supermarkt und eine Bäcker.

 

Der letzte Ort im Paznauntal - Galtür - hat vor ungefähr 20 Jahren traurige Berühmheit erlangt. Große Teiles des Dorfes wurden von mehreren Lawinen stark verschüttet und forderten 30 Todesopfer, das Tal war mehrere Tage von der Außenwelt abgeschlossen. Die Lawinenverbauungen rund um den Ort und an den steilen Berghängen haben mich wieder an dieses Unglück erinnert. 

Der Campingplatz Zeinisee

Kurz hinter Galtür befindet sich die Landesgrenze zwischen Tirol und Vorarlberg und gleich dahinter auch schon der Campingplatz Zeinisee. Neben dem Campingplatz liegt noch der Alpengasthof Zeinisee - die Öffnungszeiten des Gasthofs entnimmst du bitte dem Campingplatz. 

 

Der Campingplatz verfügt über ca. 20 - 25 Stellplätze mit Strom für Wohmobile und Campervans. Außerdem gibt es noch eine kleine Zeltwiese für ca. 5 - 10 Zelte - je nach Größe der Zelte. Wenn man auf der Zeltwiese übernachtet, muss das Auto allerdings am Parkplatz geparkt werden, somit mussten wir unseren Suzuki Ignis komplett ausräumen und alles im Zelt verstauen, das zum Glück sehr geräumig ist. Es gibt zwei kleine Sanitäreinrichtungen, die sehr gepflegt und sauber waren.

 

Supermarkt gibt es keinen am Campingplatz, allerdings kann man einen Brötchenservice in Anspruch nehmen oder auch gleich einen Platz beim Frühstücksbuffet reservieren, das auch die Gäste, die ein Zimmer im angrenzenden Bed & Breakfast gebucht habe, nutzen. Das Frühstücksbuffet kostet € 12,- pro Person und wir haben uns bei diesem Zelt-Aufenthalt ebenfalls dafür entschieden, da wir keine Kühlbox mehr haben, sondern nur einen fix eingebauten Kühlschrank im Bus. Das Frühstücksbuffet war für unseren Kurzaufenthalt somit eine gute Wahl. 

Bitte beachte bei einem Aufenthalt am Campingplatz Zeinisee, dass die Nächte sehr kalt werden können. Der Platz befindet sich auf über 1.800 Metern Seehöhe und auch wenn die Sommertemperaturen mal an der 30 Grad Grenze kratzen, wird es nachts nie wärmer als 13-14 Grad. Bei unserem Aufenthalt war es in der Nacht mit unter 5 Grad bitterkalt im Zelt.

 

Allerdings sind die kühlen Nachttemperaturen in heißen Sommern für viele der Grund an den höchstgelegenen Campingplatz Österreichs zu fahren, denn wenn die Nachttemperaturen im Tal nicht unter 25 Grad sinken, kann man sich hier wohlig in dicke Decke kuscheln und schwitzt nicht.  

Stand Up Paddling am Zeinisee

Stand Up Paddling am Gebirgssee

Nach einer kalten Nacht haben wir uns am Frühstücksbuffet gestärkt und die ersten warmen Sonnenstrahlen gleich für eine SUP Tour am See ausgenützt. Der Campingplatz liegt direkt am See, sodass wir unsere Boards rasch aufgepumpt haben und sofort loslegen konnten. Ich habe meine Füße ins Wasser getaucht und kurz ist mir die Luft weggeblieben, denn ich hatte das Gefühl, mein Fuß stünde in einem See aus Eiswürfeln. Immerhin handelt es sich um Schmelzwasser aus der riesigen Gebirgslandschaft rund um den Campingplatz.

 

Aber wir wollte ja paddeln und nicht schwimmen. Mitten im See befinden sich drei Mini-Inseln, an einer sind wir kurz angelandet um ein paar Fotos zu schießen. Da der See von vielen Fischern genutzt wird (die Tageskarte für € 20,- kann am Campingplatz erworben werden und man darf dafür 4 Fische angeln) empfehlen wir den See möglichst früh per SUP zu erkunden, da man dann den See noch für sich alleine hat und die Fischer nicht stört. 

Aktivitäten rund um den höchstgelegenen Campingplatz Österreichs

Nach unserer SUP Tour sind wir zu einer kleinen Wanderungen direkt vom Campingplatz aus aufgebrochen. Die Wandermöglichkeiten im Paznauntal sind schier unerschöpflich, aber bitte beachte, dass du dich in hochalpinem Gelände befindest, in dem sich das Wetter schnell ändern kann und auch viele Wanderwege "Geländegängigkeit" bei den Wanderern voraussetzen. Anfang Juni erwacht die Natur gerade aus dem Winterschlaf und es ist noch nicht so grün wie im Tal. Auf den Gipfeln liegt auch noch Schnee.

 

Das Paznauntal ist ein echter Spielplatz für Kletterer, Mountainbiker und Bergsportler, die sich in großen Höhen wohlfühlen. Nur für echte Bergziegen ist der Paznauner Höhenweg mit 120 Kilometern Länge und 11.000 Höhenmetern geeignet. Wer diese Etappen bezwingen will, sollte gut trainiert sein und die entsprechende Erfahrung vorweisen können. 

Die Rückfahrt über die Silvretta Hochalpenstraße

Für die Rückfahrt haben wir uns für eine andere Strecke entschieden. Wenn man im Campingplatz Zeinisee übernachtet, erhält man einen Gutschein für die Fahrt über die Silvretta Hochalpenstraße. Die Maut kostet für eine PKW bis 9 Personen derzeit (2017) € 15,- und für ein Wohnmobil € 21,50. Die Silvretta Hochalpenstraße ist eine der schönsten Panoramastraßen Europas und führt über 22 Kilometer und 34 Kehren von Tirol nach Vorarlberg.

 

Der höchste Punkt der Straße befindet sich auf der Passhöhe "Bielerhöhe" auf 2.032 Metern. Hier hast du einen wunderschönen Blick auf den Silvretta-Stausee, auf dem auch ein Ausflugsschiff verkehrt. Das Bergpanorama ist unglaublich spektakulär und obwohl ich aus Tirol komme und hohe Berge für mich nichts Neues sind, hat mich die Landschaft rund um die Silvretta Hochalpenstraße sehr fasziniert. Bekannt ist vor allem der "Piz Buin", der mit 3.312 Metern in den Himmel ragt!

Von der Bielerhöhe fährst du über 1.000 Höhenmeter bergabwärts ins Montafoner Partenen. Das Montafon ist ein kleines, beschauliches Tal, das vor allem für Käse, Skifahren und die einzigartigen Holzhäuser bekannt ist. 

Da der Arlberg Tunnel bis Oktober 2017 gesperrt ist, mussten wir über den Arlberg-Pass fahren, den ich auch noch nicht kannte. Der Arlberg ist wie das Paznauntal als Wintersportgebiet weltbekannt und im Sommer eher ruhig. Über die Dörfer Stuben, St. Christoph und St. Anton sind wir wieder in Richtung Heimat gefahren. Die Strecke über die Silvretta Hochalpenstraße und den Arlberg hat uns außerordentlich gut gefallen, da man ein einzigartiges Bergpanorama hat und die Landschaft sehr beeindrucken ist. 

Unser Fazit zum Campen mit Zelt in den Bergen

Für uns war das Campen im Zelt auf über 1.800 Metern Seehöhe ein echtes Abenteuer. Wir haben die Kälte in der Nacht definitiv unterschätzt, aber wenn die Sonne am Morgen zwischen den Gipfeln der 3.000er aufgeht, ist das ein ganz besonderes Erlebnis. Noch nie waren wir in derartiger Höhe mit unseren Stand Up Paddle Boards unterwegs - es ist ein unglaubliches Gefühl, wenn dir die Sonne angenehm warm ins Gesicht scheint und du leicht schwitzt, aber das Wasser unter dir quasi gerade den Gefrierpunkt überschritten hat und du auf jeden Fall vermeiden möchtest ins Wasser zu fallen. Die Extreme und Superlative machen das Grenzgebiet zwischen Paznauntal und Montafon zum einer ganz besonderen Region. In diesem Sinne: "Wie viele Abenteuer hat die Vernunft schon erlebt?"

Unsere Route mit dem Suzuki Ignis

Dieser Blogbeitrag ist Teil von #7ways2travel.

7ways2travel Reiseblogger

Die sieben Reiseblogger von #7ways2travel waren in Österreichs höchsten, tiefsten, größten und längsten Orten unterwegs.

 

Vielen Dank an Suzuki Österreich, die uns den Suzuki IGNIS für unsere Reise in einer entgeltlichen Kooperation zur Verfügung gestellt haben. Alle Meinungen und etwaige Begeisterungsstürme entstammen jedoch unserem Mund. 

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