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Der Pizza Index

Eine gute Pizza ist etwas Wunderbares, sie gehört zum Leben wie der Sonnenschein. In verschiedenen Regionen rund um die Welt bekommt man verschiedene Varianten von Pizzen. Egal ob groß oder klein, ob der Teig dick oder dünn ist: Die Pizza muss vom ersten bis zum letzten Bissen herrlich schmecken!

 

Unser Schlachtruf: NIE WIEDER SCHLECHTE PIZZA - DAFÜR SIND ES ZU VIELE KALORIEN!!

 

Wenn wir in Italien unterwegs sind, schaffe ich es auch bei einem 3-wöchigen Trip mich ausschließlich von Pizza zu ernähren (Juergen). Aus diesem Grund gehen wir ab und zu auch Mittags essen. Ansonsten würden wir nie die ebenso fantastischen Pastagerichte probieren können.

 

Lange Rede, kurzer Sinn. Anhand von wenigen Kriterien wollen wir den Pizza Index aufbauen. Die Bewertung ist ganz einfach und dauert nur wenige Sekunden.

 

Folgende Kriterien fließen in die Bewertung ein:

 

Name der Pizzeria:

Ort:

Datum:

  1. Optischer Eindruck der Pizza
  2. Dicker oder dünner Teig
  3. Belag 
  4. Preis für eine Margherita
  5. Holzofen oder Steinofen
  6. Zubereitungszeit
  7. Optischer Eindruck des Lokals
  8. Freundlichkeit der Kellner
  9. In welcher Gegend liegt die Pizzeria?
  10. Overall Note (1-10)

 Solltet Ihr ein Foto haben, bitte mitschicken #pizzaindex!

 

In die Bewertung werden KEINE Restaurantketten aufgenommen, weil wir der Meinung sind, dass man diese Gerichte nicht mit echter Pizza vergleichen kann.

 

Sende uns ebenso deinen Namen und deine Webseite, wenn du willst, dass wir diese mit deiner Bewertung veröffentlichen.

Warum wir den Pizza Index ins Leben rufen, ist folgende Geschichte:

Die mit absoluten Abstand schlechtesten Pizzen in unserem Leben haben wir während unseres ersten Südafrika Aufenthalts gegessen. Lacht nur, liebe Leute, aber auch ihr werdet eines Tages in die Situation kommen, dass ihr euch in einem fremden Land nach einem bekannten Gericht verzehrt.

 

Wobei die erste Pizza Katastrophe - abgesehen vom massiven Hunger, den wir hatten - mehr einem Comedy Drehbuch entsprungen sein könnte.

 

Wir hatten den 25. Dezember am Strand verbracht und nichts für den Abend geplant. Als dann der Hunger größer wurde und wir uns nach entsprechenden Möglichkeiten umschauten, wurde uns klar, dass an diesem Abend wohl keines der Restaurants geöffnet hat - Weihnachten eben. Nachdem wir den Wachmann im Supermarkt mit ein paar Scheinen davon überzeugen konnten, dass wir noch eine Flasche Wein für den Abend benötigten, fiel uns die gegenüber liegende Take Away Pizzeria auf. Bis zu dem Zeitpunkt auch keine schlechte Idee!

Also rein, schnell eine Pizza holen nach Hause und den Abend auf dem Balkon bei Wein ausklingen lassen. Spitzen Plan, dachten wir. Wir sahen sofort, dass die Jungs hinter dem Tresen völlig überfordert und dem Ansturm nicht gewachsen waren, den dieser Tag mit sich brachte. Wie uns schnell klar wurde, waren wir nicht die einzigen Hungrigen, die das Problem hatten, ein offenes Restaurant zu finden. Also schnell bestellt und dann warten. Ich dachte nebenan ist eine Bar, hier könnte man sich die Zeit vertreiben. Leider war diese so vernebelt, dass selbst das Bier nicht mehr schmecken würde, also zurück und dem Geschehen zuschauen. 

Was dann passierte, war im Nachhinein betrachtet besser als jeder TV Sketch. Die zwei Afrikaner gaben mit Sicherheit ihr Bestes, das war allerdings nicht genug. Keine Ahnung, wie lange die Jungs bereits in dem Laden waren, die hatten absolut keine Ahnung von einer Pizza.

 

Zur bereits genannten Bar gab es auch eine Verbindungstür und jedesmal wenn diese Tür von einem Gast geöffnet wurde und da es eine gemeinsame Toilette gab, passierte das auch relativ häufig. Und wirklich jedes einzelne Mal, wenn diese verdammte Tür geöffnet wurde, gab es einen Luftstoß, der alle Bestellbons durcheinander wirbelte. Und ohne in Tiefe gehen zu wollen oder jemanden zu diffamieren ich will hier und heute behaupten dieses Problem ist nicht an diesem Abend entstanden. Es hat sich an diesem Abend nicht einfach der Höllenschlund auf getan und gesagt: Ich mache immer einen klitzekleinen Luftstoß, wenn die Tür aufgeht um die Leute in der Take Away Pizzeria zu ärgern - nein, das war schon immer so!! Aber den beiden hinter diesem Tresen ist dieses Phänomen noch nie aufgefallen. Also, Tür geht auf, Luftstoß, alle Bons fliegen in der Gegend rum, alle Anwesenden  besorgt aufgestanden und geschaut ob der eigene Bon noch vorhanden bzw. auch richtig gereiht ist. Wenn man Hunger hat, ist das gar nicht so lustig.

 

Als wir unseren Pizzaiolos belustigt zuschauen fällt uns auf, dass der Teig sich dem Ende neigt und dass sich unsere Pizzen nicht mehr daraus entstehen werden. Als einer dann den vorletzen Teig nimmt, war es dann auch für die beiden klar, das wird sich nicht mehr ausgehen. Darüber hinaus war der Abend auch noch jung.

In Afrika ist so etwas natürlich kein Problem, denn eines können die Jungs: Improvisieren! Also einer an der Teigmaschine, der andere weiterhin beim Pizza backen, also halbiertes Schneckentempo.

 

Spannend zu erwähnen ist auch noch dieses Detail: Wenn man an Pizza denkt, dann hat man meist einen Pizzakoch im Kopf, der den Teig in der Luft schwingt um diesen somit hauchdünn zu dehnen. An diesem Abend - und ich bin sicher es hat etwas mit dem Höllenschlund zu tun - sahen wir die beiden wie sie den Pizzateig mit der Nudelmaschine ausrollen. Das spricht natürlich gegen die Natur der Sache. War das Stück Teig dann in der gewollten Größe wurde darauf rücklings ein Teller draufgelegt und mit einem Pizzaroller die Form ausgeschnitten. Hier hat man mit Sicherheit Restaurant-Ketten Standards befolgt: "Jede Pizza muss gleich groß sein".

 

Der eine oder andere Gast war inzwischen einem Nervenzusammenbruch nahe. Hysterie war in vielen Gesichtern zu erkennen und so mancher wurde auch richtig laut. Die Jungs hatten keine Schuld, die hatten auch keine Ahnung, aber ich gehe mal davon aus, dass an einem normalen Abend dort keine 20 Pizzen verkauft werden. Naja, mal verliert man und mal gewinnt der Gegner.

 

Nach knapp 2 Stunden hatten wir dann auch unsere Pizzen, ich will gar nicht auf den Geschmack eingehen, denn mit Pizza hatte das nur im Entferntesten etwas zu tun. Nicht mal Ketchup konnte das Unglück verhindern. Soviel zu worst Pizza No. 1.

 

 

Worst Pizza No.2 haben wir ein Stück weiter entlang der Garden Route in Struisbaai genossen. Da sind wir einfach so rein geschlittert, da konnten wir nichts dafür. Man kann sich Struisbaai so ein bisschen wie den Ballermann für Südafrikaner vorstellen, da fliegen alle hin, mieten ein Ferienhaus, Barbecque, Parties, saufen,... 

Wir wussten das nicht, sonst hätten wir dort auch nicht Halt gemacht. Als wir abends am 30. Dezember etwas essen wollten, haben wir wie so oft bei Google Maps die Bewertungen der örtlichen Etablissements recherchiert und ganz besonders stach uns eine anscheinend fantastische Pizzeria ins Auge. 

 

Gesagt, getan. Leider konnten wir dieses Lokal trotz Internet nicht finden. Wir versuchten dann unser Glück in der hiesigen Take Away Pizzeria - hier liegt wohl ein Fluch auf uns.

Denn - man möchte es kaum glauben - wir waren auch hier nicht die Einzigen und man stellte uns eine Wartezeit von 1 Stunde in Aussicht. Es war noch früh und wir wollten uns ohnehin noch ein wenig die Gegend ansehen, so war dies nicht weiter schlimm. Wir willigten ein, bestellten und bezahlten. 1 Stunde später und langsam waren wir echt hungrig, erzählte uns die "Tante" an der Kassa, dass noch eine große Bestellung vor uns dran wäre und wir noch eine weitere Stunde warten müssten...

Wir holten unser Geld zurück und machten sahen uns nach Alternativen um, da kam uns die Pizzeria vom Beginn wieder in den Sinn und nach einigem Suchen fanden wir sie doch. Wir waren so glücklich.

 

Wir betraten den heiligen Tempel, es hatte echt gute Bewertungen und siehe da, wir hatten Glück und es wurde eben ein Tisch frei. Endlich hatte es den Anschein gemacht, dass sich der Höllenschlund wieder geschlossen hat und die Sonne über unseren Köpfen scheint. Die Engländerin, deren Tisch wir übernahmen, flüsterte uns im Vorbeigehen noch ein "it's worth to wait for it" zu. Wow, ich warte gerne auf gutes Essen, insgeheim, trinke ich auch gerne mal einen zweiten Aperitif oder genieße umso mehr die Vorspeise. Wenn ich in einem Restaurant sitze, verdirbt man mir schwer die Laune. 

Wenn man allerdings weiß, dass eine Pizza maximal 3 Minuten in einem Pizzaofen benötigt, das Belegen einer Pizza für Geübte in wenigen Sekunden erledigt ist, dann stellt sich natürlich die Frage, warum in der Karte darauf hingewiesen wird das eine gute Pizza mindestens 20 Minuten dauert. Und wieder im Nachhinein betrachtet, es hätte uns bereits auffallen müssen, warum sollte ein Engländer - God save the Queen - in Südafrika gute Pizzen machen? 

 

Wir aßen eine eher mittelmäßigen Caprese - man fragt sich womöglich auch hier - was kann man schon falsch machen. Es war einfach nicht richtig, die Zutaten, das Verhältnis, das Öl, eben nicht Italien.

Auf die Pizza will ich im Detail gar nicht eingehen. Leute bitte lernt aus unseren Fehlern, man isst keine Pizza bei Engländern in Südafrika, ihr würdet doch auch keine Sachertorte von einem Peruaner in Indien essen. Es gibt Dinge, die gehören einfach nicht zusammen. Lernt aus unseren Fehlern und gebt uns Bescheid, wenn euch ähnliches passiert ist. 

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