Lifetravellerz - Reise, Vanlife und Kitesurf BLOG

Interview mit Sport & Kitesurf Fotograf Lukas Prudky

Surfer-surfen-Kitesurfer-Lifetravellerz-Sportblog-Reiseblog
(c) Lukas Prudky

Lukas Prudky stammt aus dem beschaulichen Salzburger Land, genauer gesagt vom Obertrumer See, nördlich der Stadt Salzburg. Er ist jung, erfolgreich und fotografiert an den schönsten Plätzen der Welt.

 

Lukas ist Sportfotograf und arbeitet für die renommiertesten Marken im Sportbereich. Was es heißt Fotograf zu sein und wie er zum Fotografieren gekommen ist, was man dabei können muss und welches Equipment er verwendet, das erzählt er uns im Beitrag.

 

Wenn auch du Lust hast das Fotografieren zu deinem Beruf zu machen, dann lies hier rein.

10 schnelle Fragen, damit du Lukas etwas kennenlernst

  1. Morgens Kaffee oder Tee? - Kaffee
  2. Windsurfer oder Kitesurfer? - Kitesurfer
  3. VW Bus oder BMW? – VW Bus, etwas anderes kommt nicht ins Haus
  4. Engagiert oder Nerd? - Tagträumer
  5. Blond oder Brünett - Brünett
  6. Android oder Iphone? – Android, mittlerweile
  7. Moijto oder Caipi? - Caipi
  8. Currywurst oder Döner? Döner
  9. Radfahren oder Joggen? Radfahren
  10. Skifahren oder Snowboarden? Snowboarden

Lifetravellerz: Wie lange fotografierst du schon?

 

Eigentlich habe ich erst recht spät zu fotografieren begonnen - das war 2009 auf einer Reise durch Südostasien, damals habe ich meine erste Digitalkamera gekauft und war sofort mit dem Virus Fotografie infiziert.

 

Professionell fotografiere ich seit 2010, zuerst noch für eine Agentur. Mein erster Auftrag war damals eine Lesung des Nachkommens von Ferdinand Porsche. Herr Peter Daniel Porsche hat aus seinem Buch "Ein Porsche geht auf Reisen" vorgetragen. Mein erster Auftrag als selbständiger Fotograf war dann im Jahr 2012 die Youth Olympic Games in Innsbruck abzulichten.

 

Lifetravellerz: Erzähl uns etwas von deinen derzeitigen Projekten

 

Mein nächstes Projekt startet in wenigen Tagen, denn gleich nach Weihnachten geht es ab nach Hawaii. Es steht ein mehrwöchiges Shooting für Liquid Force auf dem Programm, das ist harte Arbeit (lächelt). Wenn ich Ende Januar wieder retour bin, geht es in die Berge, dort stehen ein paar Drohnenshootings mit meinem Partner Daniel Ausweger am Programm. Drohnen bereichern die Perspektive ungemein, damit haben wir bereits coole Projekte mit QParks, Marcel Hirscher oder zuletzt auch mit Chevy Challis - einer jungen aufstrebenden Snowboarderin aus den Staaten - gemacht.

 

Ein weiteres Projekt das ich derzeit voran treibe ist mein Fotobus "Harry". Harry ist ein liebevoll restaurierter VW Bulli von 1965, ausgestattet mit einer Fotobox für spontane Schnappschüße auf Festivals und anderen Events.

Lifetravellerz: Wo liegt deiner Meinung nach der Unterschied zwischen den vielen Hobbyfotografen und den wenigen guten Profis? Hobbyfotografen haben heute den Zugang zu professionellem Equipment. Wie unterscheidet sich am Ende die Arbeit bzw. das Bild?

 

Das Geheimnis ist der korrekte Bildaufbau. Ein Bild muss eine Geschichte erzählen, Emotionen wecken und dann auch noch stimmig sein. Es ist die Kombination aus Licht und der richtigen Action, dem idealen Equipment und Setting. Wenn dann noch die Idee stimmt, dann wird es ein großartiges Bild. All das benötigt allerdings viel Erfahrung und Inspiration.

 

"Die Kunst der Fotografie liegt darin mit einem Bild ohne Zutun von Text oder Ton eine kompakte Geschichte zu erzählen!"

 

Als Fotograf musst du Empathie haben, du musst dich sowohl in den Rider hineinversetzen können, um ihm zu sagen was ich sehen will. Aber genauso muss man sich in der Betrachter hineinversetzen können um zu spüren was das Bild beim Betrachten auslöst.

 

Das Equipment ist nicht alles und heute nicht mehr so relevant wie früher.

 

Lifetravellerz: Wie wird man zum Profi Fotograf. Gibt es Ausbildungen, Kurse und wie viel kosten diese?

 

Zuerst musst du dir selbst den A.... aufreissen und besser sein als alle anderen. Selbststudium ist das A und O, heute findest du für nahezu alles auf Youtube ein Tutorial oder eine Gebrauchsanweisung. Man muss alle Ressourcen ausschöpfen, vor allem wenn sie kostenlos sind. Natürlich habe ich auch immer wieder Workshops besucht und selbst heute besuche ich nach wie vor einen Online Lehrgang. Das bringt selbstverständlich Kosten mit sich, denn je nach Workshop muss man € 200,- bis € 500,- pro Tag berappen. Im Vergleich dazu sind die Online Kurse mit etwa € 800,- für 20 Einheiten á 2 Stunden recht günstig. Dennoch will all dies erstmal bezahlt sein. Ein wichtiger Tipp für alle, die professionell Fotografieren wollen: Niemals stehen bleiben, ständige Weiterbildung und unnachgiebiges Engagement, dann schaffst du es auch!

Lifetravellerz: Was ist dein absoluter Lieblingsspot für Shootings und was war bisher dein Favourite Shooting?

 

Mein Lieblingsspot ist auf jedenfall Maui auf Hawaii. Hier gibt es alles, was das Fotografenherz begehrt. Zudem ist es warm und schön!

 

Mein Favourite Shooting war auf Sardinien 2014 beim Red Bull Unfastened. Hier war ich einer von wenigen Fotografen weltweit, der von Red Bull für dieses Event eingeladen wurde. Red Bull Unfastended ist ein strapless Kiteboarding Event, das 2014 zum ersten Mal in Sardinien ausgetragen wurde. Als Fotograf ist es eine große Ehre bei einer derartigen Premiere dabei sein zu dürfen.

Lifetravellerz: Wie lange dauern deine Shootings? Wie kann man sich deinen Tagesablauf vorstellen?

 

In Hawaii stehen wir recht früh auf, Tagwache ist um 06.30 Uhr, dann wird auch gleich die Wind/Wellen Forecast gecheckt. Wenn die Vorhersage stimmt, geht es nach einem kleinen Frühstück gleich los zum Strand. Morgens weht kein Wind, am Morgen shooten wir beim Wellenreiten. Um etwa 11:00 Uhr fahren wir dann zum Mittagessen, da werden dann auch schon die ersten Bilder sortiert, bearbeitet und gesichert. 

Nach dem Essen geht es weiter mit einem Brainstorming für neue Foto Ideen, dann wird das Restaurant auch mal recht schnell zum Office umfunktioniert. 

 

Sollte am Nachmittag Wind und Wetter passen, geht es um 15:00 Uhr weiter und dann wird geshootet bis zum Sonnenuntergang. Das beste Licht hast du nunmal  morgens und abends. Wenn wir im Anschluss in der Unterkunft ankommen ist das gesamte Team schon ziemlich müde, ich checke nochmal das Bildmaterial, mein Equipment, bereite mich für den nächsten Tag vor und gehe selten später als 21:00 Uhr zu Bett. 

Lifetravellerz: Wie lange stehst du dann täglich im Wasser?

 

An einem guten Tag bin ich bis zu 4 Stunden am Stück im Wasser, an den meisten Tagen ist es etwas weniger. Man muss natürlich gute Bedingungen bis zur letzten Minute ausreizen, nur so kommt man zum perfekten Bild.  Das ist natürlich sehr anstrengend und dafür trainiere ich auch das ganze Jahr, ich gehe zusätzlich zum gewöhnlichen Training im Fitnesscenter 2 Mal wöchentlich in den Indoor Pool.

Lifetravellerz: Welche Ausrüstung nutzt du derzeit und was kostet diese? Hast du Spezialequipment?

 

Ich nutze derzeit eine Highspeed Kamera von Canon, nämlich die EOS-1D X. Das Gehäuse ohne Objektiv beläuft sich etwa auf € 6.000,-. Dazu kommen natürlich zahlreiche Objektive von 15 - 500 mm, damit ich für jede Szene optimal gerüstet bin. Das teuerste Objektiv ist das 500mm, das kostet neu etwa € 10.000,-.

Für die Wassershootings benutze ich ein spezielles Unterwassergehäuse. Das ist eine Sonderanfertigung und Handarbeit Ein Amerikaner baut diese Gehäuse in San Francisco nach persönlichem Wunsch und Vorlieben. Inklusive Funkauslöser beläuft sich so ein Unterwassergehäuse auf ca. € 3.000,-.

Was dann natürlich nicht fehlen darf ist eine Highspeed Blitzanlagecum das richtige Licht zu haben. Hierfür sollte man ebenso € 3.000,- einrechnen, zusätzlich würde ich allgemeines Zubehör noch mit € 1.000,- beziffern.

Lifetravellerz: Wie viele Tage verbringst du nach so einem Shooting im Studio?

 

Das kann man nicht immer pauschal sagen. Grob geschätzt benötige ich etwa pro Stunde fotografieren eine halbe Stunde Bearbeitungszeit. Natürlich gibt es Ausnahmen, dann sitze ich bei einem Bild mehrere Stunden damit es perfekt ist.

Lifetravellerz: Kommst du bei all der Arbeit auch selbst noch zum Kitesurfen?

 

Tatsächlich komme ich leider viel zu wenig zum Kiten. In den letzten 3 Jahren, die ich im Winter auf Hawaii verbracht habe, war ich nicht öfter als 5 Mal Kitesurfen. Das ist rückblickend nicht besonders viel, dennoch genieße ich die Zeit auf Hawaii jedes Jahr aufs Neue. Diese Insel hat soviel zu bieten, da vergesse ich auch schon mal das Kitesurfen.

Lifetravellerz: Hattest du schon einmal einen Unfall, wenn du im Wasser geshootet hast und die Kiter so knapp neben dir abspringen?

 

Ich habe schon mehrmals ein Brett gegen den Kopf bekommen, dabei erschrecke ich mehr als es weh tut. Ich trage selbstverständlich genau aus diesem Grund immer einen Helm zum Schutz! Ansonsten gab es keine Unfälle. Ich habe mir einmal einen Seeigel eingetreten, als ich einem Surfer ausweichen musste und nach unten weg getaucht bin, aber das passiert fast jedem Wassersportler irgendwann. Interessant dabei war allerdings, dass die Stacheln des Seeigels so dick und lang waren, dass diese sogar durch meine Taucherflossen durchgestochen haben.

Lifetravellerz: Was kannst du jemanden raten, der diesen Weg ebenso einschlagen möchte?

 

Hart arbeiten, früh aufstehen, viel Engagement, niemals aufhören, egal was die anderen sagen, gute Kontakte knüpfen und immer an sich selbst glauben. Ein ganz wichtiger Punkt, der dich zum Erfolg führt, ist das zu Fotografieren, was dir am besten gefällt, dann klappt es auch mit der Fotografen-Karriere.

Lieber Lukas, vielen Dank für deine Tipps, deine Zeit und die ehrlichen Antworten, wir haben viel dazu gelernt und freuen uns jetzt schon auf unser nächstes Gespräch.

Kontakt zu Lukas Prudky:

Webseite: lukasprudky.com

Social Media: Facebook | Instagram

Das könnte dich ebenfalls interessieren:

Kitemythen - Kitemarken - Kitesurfing - Core - North kiteboarding - Flysurfer - Wainman
Reisetips für Kitesurfer, Kitesurfing, kiten auf reisen, kitereise

comments powered by Disqus